Linde westlich der kurfürstlichen Burg

Geschichte und Geschichten

Die Linde wird in vielen Liedern besungen oder in Texten erwähnt. Eine tiefe Verbindung besteht zwischen Menschen und dem Baum. Früher waren Dorflinden Orte der Zusammenkunft und der Treffpunkt, wo das dörfliche Leben stattfand. Trauungen, Feste und Versammlungen wurden unter den Kronen der Linden veranstaltet. So kann man die nun alten Dorflinden als lebende Denkmäler betrachten, denn häufig wurden diese zu besonderen Anlässen gepflanzt.

Die Geschichte dieses besonderen Baumes ist leider noch nicht dokumentiert.

Artbeschreibung

Frucht, Blatt und Rinde der Sommerlinde

Blatt: Das sommergrüne Blatt der Sommer-Linde ist herzförmig, etwas behaart, scharf gesägt und bis zu 12 cm lang. Das Blatt hat ein frisches Grün. Die Blattunterseite ist hellgrün in den Aderwinkeln befinden sich häufig weiße Haarbüschel.
Blattform: herzförmig
Blattrand: gesägt
Blattstellung: wechselständig 

Blütezeit: Juni-Juli
Blütenfarbe: gelb
Blütenbeschreibung: Die Blüten sind gelb und bilden Trugdolden aus. Die hängenden Trugdolden werden bis zu 7-10 cm lang. Die Blüten duften stark.
Häusigkeit: einhäusig / zwittrig

Frucht: Die Früchte sind graue, filzige kugelige Nüsschen.
Zweige: Die Zweige sind rotbraun und meist behaart. Die Knospen sind rot-braun, zugespitzt und abstehend.
Rinde: Die Rinde ist grau, erst glatt und später längsrissig.
Wurzel: Tiefwurzler - Herzwurzler, Wurzeln ragen über die Kronentraufe

Schon gewusst?

Symbolik

Weil Linden eine zentrale und positive Rolle im damaligen Leben der Menschen einnahmen, wurden sie zu Symbolen von Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat. Auf Wappen galt die Linde als Symbol der Tapferkeit und des Sieges. 1472 wurde das Lindenblatt zum Zeichen des freien Bauernstands. Zu Zeiten der deutschen Einigung wurde die Linde Sinnbild dieses Prozesses.

Mythologie

In Mitteleuropa haben Lindenbäume eine lange Kulturgeschichte und sind fester Bestandteil vieler Mythen und Sagen. Schon bei den Germanen galten sie wegen ihres enormen Alters als heiliger Baum. In der Nibelungensaga kommt ihnen sogar eine entscheidende Rolle zu: Beim Bad des Siegfrieds in Drachenblut fällt ein Lindenblatt zwischen seine Schulterblätter und verhindert seine Unsterblichkeit.

Heilkunde

Der Lindenblütentee hat eine stark schweißtreibende Wirkung und ist deshalb bei Erkältungskrankheiten besonders wirksam. Die Blüten wirken aber auch reizlindernd und auswurffördernd bei Katarrhen der Atemwege.
Bäderzusätze mit Lindenblüten sollen beruhigend und einschlaffördernd wirken. Insgesamt gibt es zur Wirksamkeit noch keine ausreichenden Untersuchungen.

Holz

Lindenholz ist weißlich gelb und das Kernholz unterscheidet sich farblich nicht vom Splint. Es ist weich und besitzt eine gleichmäßige feine und dichte Struktur. Es ist ein beliebtes Holz in der Bildhauerei. Schnitzkunst und Drechslerei, da es in jede Richtung geschnitzt werden kann und sich leicht und sauber bearbeiten lässt. Wegen seiner symbolischen Reinheit wurde es im Hoch- und Spätmittelalter besonders gerne zur Darstellung von heiligen und sakralen Figuren genutzt. Dadurch bekam es den lateinischen Namen „lingum sacrum“, was heiliges Holz bedeutet.

Quellen:

baumportal.de 

www.biologie-schule.de/linde-steckbrief.php

homoeopathie-naturheilkunde.vitanet.de/heilpflanzenlexikon/linde

https://www.lignoma.com/de/magazin/lindenholz/

Name: Hedwigseiche

Art: Linde (Tilia spec.)

Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

Baumart: Laubbaum

Höhe: keine Angaben