Planungstreffen in einem Moor in der Pfalz

Ganz nah dran - unsere Praxisprojekte im Moorschutzprogramm

In unseren Praxisprojekten bringen wir Moorschutz direkt und sichtbar in die Fläche. In den zielgerichteten Projekten setzen wir Maßnahmen um, die schnell Wirkung zeigen – wie beim Verschließen von Entwässerungsgräben oder dem Waldumbau. Begleitende Untersuchungen helfen uns dabei, Prozesse besser zu verstehen und unsere Methoden zu verfeinern. 

Diese Projekte laufen meist im Rahmen des Moorschutzprogramms des Landes Rheinland-Pfalz. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Landesforsten und Naturschutz ermöglicht es uns, unmittelbar vor Ort aktiv zu werden.

PILOTPROJEKT SCHNEIFEL

WIEDERHERSTELLUNG UND ERHALT VON MOORHEIDEN UND FEUCHTWÄLDERN

Laufzeit: 2025 - Größe: 16 haMoorschutzprogramm

Die Schneifel ("Schnee-Eifel") ganz im Westen des Landes ist eine Region mit eigenem Charakter. Kühl und niederschlagsreich, entstanden hier Moore und Feuchtwälder. Einige der Arten die hier leben, gibt es nirgens sonst im Land. Gleichzeitig ist die Landschaft geprägt von ihrer Geschichte. Der Westwall, Relikt des Zweiten Weltkriegs, hat hier düstere Spuren hinterlassen. 

Die Landschaft ist stets im Wandel: Wo einst Panzer rollten, rückt nun der Bagger an, um Entwässerungsgräben zu verschließen und den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen. Gemeinsam mit dem Forstamt Prüm entsteht hier ein Modellprojekt - zu Landschaft, Wasser, Wald und Moor.

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Wollgras in der Moorheide (Schneifel)

VOM TORFSTICH ZUR MOORWILDNIS

PILOTPROJEKT GEISSWEIHER/MOORBACHWIESEN

Laufzeit: 2024 - Größe: 50 haMoorschutzprogramm
Abgetorft, entwässert und aufgeforstet - so stellte sich die Projektfläche bei Kindsbach dar. Bis 2024 das Forstamt Kaiserslautern und die SNU beschlossen, dem Moor auf insgesamt 50 ha Waldstilllegungsfläche wieder ein Stück seiner Wildnis zurückzugeben. Dutzende Grabenstaue, die mittels Moorbagger errichtet wurden, zeigten unmittelbar Wirkung: In der einst größten Moorlandschaft von RLP darf ein Teil des Moores wieder aufatmen. 

QUELLGEBIET DES ROTHBACHS

EINE GEMEINDE UND IHR MOOR

Laufzeit: 2025 - Größe: 40 haMoorschutzprogramm, Klimagelder des Landes

Die Gemeinde Gehlert praktiziert in diesem Projekt Wasserrückhalt auf natürliche Weise: Entwicklung von Laubwäldern, Rückbau von Entwässerungsgräben und Förderung gesunder Moore und Quellbäche - davon profitiert die Gemeinde langfristig. 

Gemeinsam mit dem Forstamt Hachenburg und dem Moorschutzprogramm, leistet die Gemeinde auf ihren Flächen einen Beitrag zum Hochwasserschutz und zur Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels. 

Exkursion ins Gehlerter Moor

MOSBRUCHER WEIHER

DAS MOOR IM VULKANKRATER

Laufzeit: 2024 - Größe: 27 haMoorschutzprogramm

Das beinahe kreisrunde Kesselmoor ist aus einem Maar erwachsen, das sich in Folge einer vulkanischen Explosion gebildet hat. Mit über 6 m tiefen Torfmächtigkeiten ist es Rekordhalter in Rheinland-Pfalz! Seltene Arten kommen hier vor. Diese geraten jedoch zunehmend unter Druck, denn das Moor wird immer trockener.

Damit das Moor auch in Zukunft Kohlenstoff speichern und Lebensraum bieten kann, packen Freiwillige aus aller Welt mit an: Von dem Bau von Spundwänden, dem Einarbeiten von Grabenverfüllungen und dem Rückschnitt von Gehölz. Interesse geweckt? Hier gibt es mehr Infos zu den Freiwilligenprojekten. 

Eingeschneite Baustelle

PILOTPROJEKT SCHAFBACHTAL

DIE MOORE DES SALMWALDS

Laufzeit: 2025 - Größe: 6 haMoorschutzprogramm

Moorbirkenwälder und Übergangsmoore mit Torfmoosen säumen die Hänge des kleinen Bachtals, überall sprudelt, fließt und strömt es. Wer sich in die gut versteckten Moore hinein wagt, sollte trittsicher sein - es bleibt auch mal ein Gummistiefel stecken.  

Ein erstes Pilotprojekt nimmt sich aktuell eines dieser versteckten Moore an. Mit Unterstützung des Forstamts Daun werden standortfremde Fichten entnommen und die Fläche vorsichtig wiedervernässt. Ziel ist ein naturnaher Waldumbau, um die Moorentwicklung wieder zu ermöglichen. Pragmatisch und wirkungsvoll.  

Ein größeres Projekt für das Gebiet ist bereits in Planung.

DAS TRUFFVENN

WIEDERVERNÄSSUNG IN HANDARBEIT

Laufzeit: 2026 - Größe: 20 haMoorschutzprogramm

Das Truffvenn ist ein Übergangsmoor, in dem früher Torf abgebaut wurde – das hat dem Übergangsmoor seine markanten Geländekanten hinterlassen. Wollgräser, leuchtend bunte Torfmoosrasen und knorrige Moorbirken geben dem Moor eine wilde Schönheit. Um das Moor zu stabilisieren, werden die alten Entwässerungsgräben nach und nach von Hand verschlossen. Bereits im EU Life Projekt “Moore” haben hier umfangreiche Arbeiten stattgefunden. Über das Moorschutzprogramm sollen diese nun fortgesetzt werden.  

2026 finden im Truffvenn  Freiwilligenprojektwochen mit dem Bergwaldprojekt e.V. statt. Wer Lust hat, mit anzupacken und das Moor hautnah zu erleben, kann sich hier anmelden.