Roßkastanie - Aesculus hippocastanum
Merkmal
Ich bin ein sommergrüner Baum und gehöre zu der Familie der Seifenbaumgewächse. Denn meine Früchte, die Kastanien, sind vielseitig nutzbar: sie enthalten Saponine zur Herstellung von Kosmetik und Farben, die Öle werden zu Seifenpulver verarbeitet. Meinen Namen habe ich insbesondere von den Osmanen, die Kastanien als Pferdefutter und gegen Pferdehusten einsetzten und so in Europa verbreiteten. So entstand der Trivialname Roßkastanie. Heute findet man mich als beliebten Schattenspender etwa in Biergärten und als Straßenbaum.
So sehe ich aus
Ich werde bis über 30 Meter hoch und alte Bäume erreichen einen Stammdurchmesser von über 1 Meter. Bis zu 300 Jahre kann ich alt werden und bilde eine breite Baumkrone aus. Meine Borke ist bräunlich-grau und meine sattgrünen Blätter fingerförmig mit fünf oder sieben Fiederblättchen. Sie sitzen an einem langen Blattstiel und die Fiederblättchen sind elliptisch.
Für meine Blüten, die ausgiebig Nektar und Pollen bilden und eine gute Bienentracht sind, habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht: Die weißen Blütenkronen haben, solange sie befruchtungsfähig sind, einen gelben Fleck. Nur jetzt produzieren sie zuckerreichen Nektar. Wenn die Blüten bestäubt wurden, färbt sich der Fleck rot. Dann verändern die Blüten auch ihren Geruch. Das zeigt den Bestäubern, dass in den Blüten mit rotem Fleck nichts mehr zu holen ist. In der Blütezeit von April bis Mai sind Bienen, Hummeln, Wespen oder Hummelschweber meine Bestäuber.
Verbreitung
Ursprünglich bin ich auf der Balkanhalbinsel beheimatet und wachse in Höhenlagen von 900 bis 1.300 Metern, vor allem an schattigen und halbschattigen, frischen bis feuchten Standorten. Im restlichen Europa wurde die Gewöhnliche Rosskastanie ab 1576 von Konstantinopel (Istanbul) aus eingeführt.
Krankheiten
Auch mich befallen verschieden Pilze und Insekten, die mich schwächen können. Aber am heftigsten hat mir in den letzten Jahren die Roßkastanienminiermotte zugesetzt, die in Europa erstmals 1984 beobachtet wurde und sich seit dem ersten Auftreten in Österreich 1989 mit rund 100 km pro Jahr ausbreitet. Durch den Befall der Blätter fallen diese bereits im August ab, wodurch die Bäume bei starkem Befall erheblich geschwächt werden.
Main(z)Bäume
Ich stehe an der Bastion Philipp und auf dem Ernst-Ludwig-Platz.
Komm doch mal vorbei und schau, was du an mir entdecken kannst.
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Genaueres zur Art auf dem Baumportal
Link zum SNU Projekt Junge Riesen