
Mehr zum Projekt
Im Interreg-Projekt “Feuchtgebiete am Oberrhein” fördern und schützen wir Feuchtgebiete auf vielfältige Weise: wir untersuchen die Flora, Fauna und Hydrologie der Gebiete, revitalisieren und pflegen sie und erarbeiten über Landesgrenzen hinweg Schutzmaßnahmen. Einen besonderen Blick werfen wir auf die Moore, ihren Zustand und ihre Funktionalität - wo nötig, wollen wir diese wiederherstellen. Wir vernetzen Fachleute und Ehrenamtliche aus der Region und setzen uns für eine dauerhafte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein.
Wiederherstellen

| Ökosysteme stärken und Vielfalt zurückbringen |
| Viele europäische Feuchtgebiete sind in einem schlechten Zustand. Teilweise brauchen sie aktive Eingriffe, um sich in ihren ursprünglichen Zustand zu entwickeln oder ein Artenreichtum wie zu Zeiten extensiver Nutzung zu erhalten. Ein entwässertes Moor beispielsweise kann sich schlecht erholen, so lange die Entwässerungsgräben nicht verschlossen werden. An 12 Pilotstandorten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Elsass werden Feuchtgebiete wiederhergestellt und aufgewertet. Die Maßnahmen sind vielfältig - von der Anhebung von Wasserständen bis zur Offenhaltung von Feuchtwiesen und ökologischen Aufwertung von Teichen. In Rheinland-Pfalz konzentrieren wir uns auf die Biotoppflege im grenzüberschreitenden Lautertal und das NSG Neuburger Altrhein. Hier werden wir mithilfe einer Sohlgleite den Wasserstand innerhalb des NSGs anheben und die Fläche entbuschen lassen. |
Untersuchen

| Nur was wir kennen, können wir auch schützen |
Etwa 30% aller seltenen oder bedrohten Arten kommen in Feuchtgebieten vor. Ob Brachvogel oder Wasserfeder - viele Arten sind an Wasser und feuchte Böden gebunden. Im Projekt wollen wir zum einen das Wissen über die Artenvielfalt in unseren Pilotgebieten zusammentragen und durch Kartierungen erweitern, gleichzeitig schlagen wir auch neue Wege ein: So bieten sich mit akustischen Sensoren und eDNA-Analysen neue Methoden des Monitorings und der Arterfassung. Wir testen diese auf verschiedenen Flächen und vergleichen Kosten und Nutzen von klassischen und modernen Erfassungsmethoden. Im Rahmen der 24h der Biodiversität werden wir außerdem in deutsch-französischer Zusammenarbeit mit allen interessierten Naturkundlern eine große gemeinschaftliche Arterfassung im Lautertal durchführen – eine Art grenzüberschreitender BioBlitz. |
Resilienz steigern
© J. Fröhlich

| Robuste Feuchtgebiete - fit für den Klimawandel |
Durch den Klimawandel werden die Sommer trockener. Darunter leider Feuchtgebiete – und könnten gleichzeitig wichtige Pufferfunktionen erfüllen. Moore können Wasser speichern und somit auch im Sommer noch kühle Frische bereitstellen. Durch seine Schwammfunktion kann intakter Torfboden auch Hochwasserspitzen abpuffern. Neben der hydrologischen Funktionalität schauen wir uns im Projekt auch die biologische Funktionalität an – sind die Lebensräume in gutem Zustand und passend miteinander vernetzt, sodass sich z.B. Populationen von Ameisenbläulingen oder verschiedenen Vögeln gut entwickeln können? Zur Untersuchung nutzen wir verschiedenen Methoden und führen die Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen. Wir von der SNU schauen uns dabei besonders die Moorböden, aber auch Wasserstände und Vegetation an, um die Funktionalität der Pilotflächen einzuschätzen und in Zukunft verbessern zu können. |
Vernetzen
© M. Winzer

| Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für grenzüberschreitende Feuchtgebiete |
Die Lauter bildet den Grenzfluss zwischen Frankreich und Deutschland, mit Naturschutzgebieten auf beiden Seiten. Die Natur hat in der Vergangenheit schon von guter Zusammenarbeit profitiert: Korridore für die Vernetzung von Biotopen des Ameisenbläulings wurden international geplant und angelegt. In einem Interreg-Projekt konnte über Landesgrenzen hinweg auch die Europäische Sumpfschildkröte ausgewildert werden. Die Zusammenarbeit im Lautertal und anderen Feuchtgebieten am Oberrhein soll im Projekt gestärkt werden. Dafür vernetzen wir Fachleute, Vereine und Ehrenamtliche aus beiden Ländern. Insbesondere während der „24h der Biodiversität“ dürfen alle mitmachen: wir laden Naturkundler aus Frankreich und Deutschland ein, gemeinsam die Artenvielfalt im Lautertal zu erfassen.
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