Linde in Frankweiler
Geschichte und Geschichten
Dieser etwa 400 Jahre alter Baum sollte 2013 gefällt werden. Viele Anwohner:innen setzten sich jedoch dagegen ein und konnten die Fällung verhindern. Mehr dazu
Die Linde wird in vielen Liedern besungen oder in Texten erwähnt. Eine tiefe Verbindung besteht zwischen Menschen und dem Baum. Früher waren Dorflinden Orte der Zusammenkunft und der Treffpunkt, wo das dörfliche Leben stattfand. Trauungen, Feste und Versammlungen wurden unter den Kronen der Linden veranstaltet. So kann man die nun alten Dorflinden als lebende Denkmäler betrachten, denn häufig wurden diese zu besonderen Anlässen gepflanzt.
Artbeschreibung
Winterlinde (Tilia cordata)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Höhe: 10 - 30 m
Blatt: Dunkelgrün gefärbt, fest und am Blattrand feingesägt. Auf der Blattrückseite befinden sich an der Blattader braune Härchen.
Blattform: herzförmig
Blattrand: gesägt
Blattstellung: wechselständig
Herbstfärbung: gelbe Töne
Blütezeit: Juni - Juli
Blütenfarbe: gelb
Blütenbeschreibung: Die gelben Blüten bilden 7-11 cm lange Trugdolden. Die Blüten duften stark.
Häusigkeit: einhäusig / zwittrig
Frucht: Die Früchte sind bräunliche kugelige Nüsschen.
Zweige: Die Zweige sind olivgrün bis rotbraun mit Lentizellen versehen. Die Knospen sind rot-braun zugespitzt mit zwei ungleich großen Knospenschuppen.
Rinde: Die Rinde ist braun, erst glatt und später längsrissig.
Wurzel: Tiefwurzler - Herzwurzler, Wurzeln ragen über die Kronentraufe
Standort: Sonne - Halbschatten
Boden: sandig-lehmig bis lehmig
ph-Wert: schwach sauer bis alkalisch
Baumpflege: Einzel- Gruppengehölz, Parkanlagen, Hofbaum
Verwendung: Gartenbaum, Straßenbaum, Parkbaum
Verbreitung: in Mitteleuropa weit verbreitet
Schon gewusst?
Symbolik
Weil Linden eine zentrale und positive Rolle im damaligen Leben der Menschen einnahmen, wurden sie zu Symbolen von Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat. Auf Wappen galt die Linde als Symbol der Tapferkeit und des Sieges. 1472 wurde das Lindenblatt zum Zeichen des freien Bauernstands. Zu Zeiten der deutschen Einigung wurde die Linde Sinnbild dieses Prozesses.
Mythologie
In Mitteleuropa haben Lindenbäume eine lange Kulturgeschichte und sind fester Bestandteil vieler Mythen und Sagen. Schon bei den Germanen galten sie wegen ihres enormen Alters als heiliger Baum. In der Nibelungensaga kommt ihnen sogar eine entscheidende Rolle zu: Beim Bad des Siegfrieds in Drachenblut fällt ein Lindenblatt zwischen seine Schulterblätter und verhindert seine Unsterblichkeit.
Heilkunde
Der Lindenblütentee hat eine stark schweißtreibende Wirkung und ist deshalb bei Erkältungskrankheiten besonders wirksam. Die Blüten wirken aber auch reizlindernd und auswurffördernd bei Katarrhen der Atemwege.
Bäderzusätze mit Lindenblüten sollen beruhigend und einschlaffördernd wirken. Insgesamt gibt es zur Wirksamkeit noch keine ausreichenden Untersuchungen.
Holz
Lindenholz ist weißlich gelb und das Kernholz unterscheidet sich farblich nicht vom Splint. Es ist weich und besitzt eine gleichmäßige feine und dichte Struktur. Es ist ein beliebtes Holz in der Bildhauerei. Schnitzkunst und Drechslerei, da es in jede Richtung geschnitzt werden kann und sich leicht und sauber bearbeiten lässt. Wegen seiner symbolischen Reinheit wurde es im Hoch- und Spätmittelalter besonders gerne zur Darstellung von heiligen und sakralen Figuren genutzt. Dadurch bekam es den lateinischen Namen „lingum sacrum“, was heiliges Holz bedeutet.
Quellen:
www.biologie-schule.de/linde-steckbrief.php
homoeopathie-naturheilkunde.vitanet.de/heilpflanzenlexikon/linde
Name: Linde
Art: Winterlinde (Tilia cordata)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Baumart: Laubbaum
Höhe: k.A.
Alter: 400 Jahre
Standort
Die Linde steht vor der katholischen Kirche in Frankweiler.