716: Stechpalme in Rohrbach
Geschichte und Geschichten
Bei Kelten, Germanen und Römern wurde das immergrüne Laub bewundert, weil es selten war.
Der Ausdruck „Palme“ hängt mit der christlichen Tradition zusammen: Am Palmsonntag werden in verschiedenen Ländern Europas Stechpalmenzweige als Ersatz für den Palmzweig benutzt, da Palmen in unseren Breitengraden nicht heimisch sind.
Die Geschichte dieses besonderen Baumes ist leider noch nicht dokumentiert.
Artbeschreibung
Blatt: ledrig, vorne immer spitz, grün, unterseits hellgrün, giftig
Blattform: elliptisch
Blattlänge: 5-8 cm lang
Blattrand: gezähnt, stechend
Blattstellung: wechselständig
Herbstfärbung: immergrün
Blütezeit: Mai – Anfang Juni
Blütenfarbe: weiß
Blüten: unscheinbar, 6-8 mm große Blüten, vielzählig
Häusigkeit: zweihäusig
Frucht: rote, erbsenförmige Steinfrüchte, giftig
Zweige: Die Zweige sind dünn und hängen herunter.
Rinde: grün, später schwarzbraune Borke
Wurzel: Tiefwurzler
Standort: Halbschatten
Boden: humusreiche, mäßig trocken
ph-Wert: leicht sauer
Wächst als Baum oder Strauch, Gruppengehölz
Holz:
Das Stechpalmenholz ist hart, gleichmäßig und feinfasserig. Es ist auffallend hell und kann trotz seiner Härte gut bearbeitet werden. So wurde es häufig für Haushaltsgegenstände wie Löffel genutzt aber für Spinn- und Zahnräder.
Symbolik:
Bei Kelten, Germanen und Römern wurde das immergrüne Laub bewundert, weil es selten war. Als Symbol für Tod, Wiedergeburt und Treue galt es als heilig. Zudem sollten geweihte Zweige, mit oder ohne Früchte, Mensch und Vieh vor bösen Geistern, Zaubern, Vampiren und Blitzen schützen.
Alte, verbrannte Stechpalmenzweige liefern außerdem die Asche, welche der Priester am Aschermittwoch den Gläubigen aufs Haupt streut.
Heilkunde:
Die Stechpalme enthält den Bitterstoff Ilicin, Farbstoff Illixanthin, Gerbstoffe, Wachs, Gummi, Kalisalze, Ilexsäure und Glykosid.
Abkochung bei fieberhaften Erkältungen und Grippe eingesetzt. Ausserdem sollen sie eine ausgeprägte harntreibende Wirkung haben, was auch ihre Wirkung bei Rheuma und Gicht erklären würde.
Der Gebrauch der Beeren als Abführmittel gründet sich allerdings auf die Tatsache, dass diese für den Menschen eigentlich giftig sind und man mit deren Einnahme eigentlich eine Abwehrreaktion des Körpers hervorrief.
Wissenswertes:
Fun Fact: Wussten Sie, dass der Zauberstab von Harry Potter aus Stechpalmenholz ist?
Im Volksmund sind zahlreiche Namen geläufig: In Deutschland ist die Stechpalme beispielsweise als Hülse, Hülsenbusch, Stechhülse, Rilz, Stecheiche, aber auch als Schwabendorn oder Palmdorn bekannt
Name: Stechpalme
Art: Stechpalme (Ilex aquifolikum)
Familie: Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae)
Baumart: Laubbaum
Alter: k.A.
Höhe: 4 Meter
Umfang: k.A.
Zustand: k.A.