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Die neuen Schweizer Luchsweibchen sorgen für Nachwuchs!

Bei den Luchsinnen Mala und Gaupa konnten drei Jungtiere nachgewiesen werden.
ein Jungtier der Luchsin Mala

Luchsin Mala, die Anfang Februar im Pfälzerwald freigelassen wurde, hat sich erfolgreich fortgepflanzt, und somit für eine weitere Generation der noch jungen Luchspopulation gesorgt. Der Wurf wurde mithilfe der GPS-Daten ihres Sendehalsbandes von MitarbeiterInnen der SNU in einer Nische in dichtem Ast- und Wurzelwerk im zentralen Pfälzerwald gefunden. Es handelte sich um zwei Jungtiere, die einer kurzen standardmäßigen Untersuchung unterzogen wurden. Die dabei genommenen Speichelproben werden Aufschluss über die Vaterschaft und das Geschlecht der Jungtiere geben.


Bei Luchsin Gaupa, die ebenfalls seit diesem Frühjahr im Pfälzerwald lebt, konnte dank der Meldung von Wanderern über die Großkarnivoren-Hotline Nachwuchs bestätigt werden. Frau Fabian und Herr Wilhelm konnten während eines Spaziergangs im Wasgau die Luchsin kurz beobachten, bevor sich diese langsam in den Wald zurückzog. Die Wanderer hörten weitere Geräusche und nahmen ein Luchsjunges wahr, das auf einen nahegelegenen Baum geklettert war, um Schutz zu suchen. Nach einem kurzen Foto entfernten sich Frau Fabian und Herr Wilhelm, um die Tiere nicht weiter zu stören. Anhand der Größe des Jungluchses liegt die Vermutung nahe, dass die Geburt schon sehr früh im Jahr stattgefunden hat, und Gaupa eventuell bereits tragend aus der Schweiz gekommen war. Der Vater könnte somit ein Schweizer Luchs sein. Dies wäre aus genetischer Sicht eine zusätzliche Bereicherung für die Luchspopulation. Gaupa führt vermutlich nur ein Jungtier mit sich, dadurch ist das Weibchen in ihrem Bewegungsradius deutlich flexibler und kann regelmäßig ihren Standort wechseln. Da bei Gaupas Sendehalsband empfangsbedingt große Datenlücken vorliegen, konnte der Wurf nicht anhand der GPS-Daten gefunden und untersucht werden. Haarproben, die an dem Kletterbaum eingesammelt wurden, können hoffentlich Aufschluss über die genetische Herkunft des Jungtieres geben. Das Ergebnis der genetischen Untersuchung steht noch aus.


Es ist davon auszugehen, dass weitere Luchsweibchen im Pfälzerwald, deren Bewegungen nicht mehr mit Hilfe eines Sendehalsbandes dokumentiert werden, für Nachwuchs gesorgt haben. Beobachtungen und andere Hinweise zu Luchsen können an die Großkarnivoren-Hotline 06306 – 911199 bzw. luchs@snu.rlp.de gemeldet werden.


In den nördlichen Vogesen, im Departement Mosel, gelang inzwischen zweimal der Nachweis eines bisher unbekannten Luchses. Das erste Mal im Februar 2019 wurde der Luchs über eine Fotofalle in der Gemeinde Walschbronn an einem Rehriss nachgewiesen. Damals bestand die Vermutung, dass es sich wahrscheinlich um den jungen Kuder Palu (ein Jungtier aus dem Pfälzerwald von 2017) handeln könnte. Mit dem neuen Videomaterial eines Jägers aus der Gemeinde Haspelschiedt im Mai 2019 steht nun fest, dass in beiden Fällen nicht Palu erfasst wurde, sondern ein bisher nicht näher dokumentierter Luchs. Vielleicht eins der Jungtiere aus dem Pfälzerwald, bei denen dem bislang keine Erfassung der individuellen Fellfleckung möglich war.


Erfreulich ist der erneute Nachweis des Luchses Cyril im Pfälzerwald im Juni 2019. Dank des Luchshundes Bodo, der von Projektmitarbeiter Michael Back auf Luchsfährten trainiert wurde, konnten Luchse-Haare in der Nähe von Hochspeyer eingesammelt werden. Die genetische Analyse durch das Forschungsinstitut Senckenberg bei Gelnhausen bestätigten nun das Ergebnis der Hundenase, es handelt sich um Haare von Cyril. Der im April 2017 im Pfälzerwald freigelassene Kuder aus der Slowakei, war wenige Wochen nach seiner Freilassung durch den Rhein geschwommen und nach Baden-Württemberg gelangt. Aufgrund der geringen Habitateignung des dortigen Gebietes und des fehlenden Anschlusses an eine Luchspopulation, wurde er wieder eingefangen und zurück in den Pfälzerwald gebracht. Der Kuder konnte nach dem Ausfall seines Sendehalsbandes im Februar 2018 bis zum aktuellen Nachweis nicht mehr bestätigt werden.
 

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