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1 Million Meldungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen im ArtenFinder RLP

Der ArtenFinder RLP verzeichnet am 9. Februar seine 1 Millionste Meldung. Ein Meilenstein, nachdem das Bürgerwissenschaftsportal vor 14 Jahren als Gemeinschaftsprojekt von Naturschutzverbänden in RLP an den Start ging.
Ein Rotkehlchen sitzt auf einem Ast
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) war die 1 Millionste Meldung im ArtenFinder RLP

"Beim Meldeportal ArtenFinder RLP ging der millionste Eintrag ein: Es war ein Rotkehlchen, das in der Nähe von Frankenthal (Pfalz) beobachtet wurde. Diese Zahl markiert einen Meilenstein für den Naturschutz in Rheinland-Pfalz. Je besser wir einzelne Arten kennen und wissen, wie viel sich wo aufhalten, desto besser können wir sie schützen. Deshalb ist jeder Beitrag beim ArtenFinder wichtig", so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Dienstag anlässlich der Millionsten Meldung auf dem Webportal

Denn der ArtenFinder bietet nicht nur eine Plattform für Naturbeobachtungen und zur Förderung der Artenkenntnis für jedermann. Die hier gemeldeten Sichtungen fließen in die Datenbank der rheinland-pfälzischen Naturschutzverwaltung ein. „Diese Verzahnung von behördlichem Naturschutz und Bürgerwissenschaften ist eine Besonderheit des ArtenFinder“, erklärt Jochen Krebühl, Geschäftsführer der SNU. Alle Meldungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen werden von ehrenamtlichen Expertinnen und Experten geprüft – eine Voraussetzung für die Übertragung an amtliche Stellen. Somit können Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen, Vorkommen von seltenen wie auch häufigen Arten zu dokumentieren. Diese werden für den amtlichen Naturschutz genutzt und sind für alle Interessierten sichtbar.

Leider gerät das Thema Artenkenntnis in eine sich zunehmend verschärfende Schieflage: Artenkennerinnen und Artenkenner werden landes- und bundesweit immer seltener. Eine solide Artenkenntnis ist aber der Schlüssel zu einer der wohl drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: der Biodiversitätskrise. Denn nur wenn bekannt ist, welche Arten verschwinden, können die Auswirkungen auf die ökologischen Zusammenhänge bewertet werden.  Der Fokus der universitären Ausbildung im Bereich Biologie lag lange Jahre auf der Molekularbiologie und Genetik. Mit dem Ergebnis, dass es heute bereits Artengruppen gibt, in denen sich – wenn überhaupt- nur noch eine Handvoll Menschen auskennen.

Der ArtenFinder hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, Fauna und Flora zu dokumentieren, dem Schwund der Artenkenntnis entgegenwirken und ein Netzwerk aus Naturbegeisterten, Artenfachleuten und Institutionen aufbauen. Hierfür wurde von der SNU das Projekt „ArtenWissen RLP“ aufgelegt, das eng mit dem ArtenFinder verzahnt ist und einen Überblick über Artenkenntniskurse in RLP gibt. Außerdem zertifiziert die SNU Artenkennerinnen und Artenkennen im Rahmen des „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“ (BANU).

Der ArtenFinder wurde 2011 von den Naturschutzverbänden Pollicha e.V., NABU Rheinland-Pfalz und BUND Landesverband Rheinland-Pfalz als Gesellschafter der KoNat (Koordinierungsstelle Naturschutz) verwaltet und ist seit 2020 in Trägerschaft der SNU. Den ArtenFinder gibt es neben RLP auch in Berlin.

Dass der ArtenFinder nun diesen Erfolg feiern kann, ist eine Gemeinschaftsleistung! Die SNU dankt allen ArtenFinderinnen und ArtenFindern für tolle Jahre mit vielen spannenden und interessanten Meldungen und hofft, dass auch weiterhin viele treue Melderinnen und Melder mithelfen.

Übrigens, Mitmachen ist ganz einfach: Sie melden sich mit Ihrer E-Mail beim ArtenFinder-Portal an, laden ein digitales Foto von einem Tier, einer Pflanze oder einem Pilz mit genauen Angaben zum Fundort und -datum hoch und wählen den Artnamen aus einer hinterlegten Liste aus – schon sind Sie ein Teil der ArtenFinder-Gemeinschaft.

Die Meldung kann im pdf-Format hier heruntergeladen werden. 
 

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