Der Fischotter
Der Fischotter (Lutra lutra), ein faszinierendes und anpassungsfähiges Lebewesen, war einst in den Gewässern Europas und Asiens weit verbreitet. Seine charakteristische Erscheinung und sein geschicktes Tauchverhalten machen ihn zu einem Symbol für die Vielfalt der aquatischen Lebensräume. Doch im Verlauf des 20. Jahrhunderts erlebte der Fischotter eine beunruhigende Abnahme seiner Population in weiten Teilen Europas.
Die Hauptursachen für diesen Rückgang waren der Verlust seines natürlichen Lebensraums und die intensive Jagd. Die zunehmende Zerstörung von natürlichen Flussufern und die Verschmutzung der Gewässer durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigen die Lebensbedingungen dieses faszinierenden Raubtiers erheblich. Darüber hinaus wurde der Otter oft wegen seines wertvollen Pelzes gejagt, was seinen Bestand weiter dezimierte.
In vielen Teilen Europas wurde der Fischotter fast vollständig ausgelöscht. Die Wiederverbreitung des Fischotters in Europa und Deutschland erfolgte von Reliktvorkommen aus, die in Regionen wie Skandinavien, den Karpaten, dem Baltikum und auf dem Balkan überlebten. Durch gezielte Naturschutzmaßnahmen, darunter die Einstellung der Jagd und die Wiederansiedlung in geeigneten Gebieten wurden die Bestände wieder aufgebaut.
Momentan gilt der Fischotter in Rheinland-Pfalz als ausgestorben. In Hessen ist der Otter bereits in den Vogelsberg und Spessart zurückgekehrt, an der Nidda nachgewiesen und befindet sich in der Ausbreitung westwärts. Die derzeit größten Ottervorkommen befinden sich im Osten Deutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen). Mittlerweile gibt es auch kleinere Populationen im Norden Deutschlands (Schleswig-Holstein und Niedersachsen), sowie in Bayern entlang der tschechischen und österreichischen Grenzen. Eine etablierte und gut reproduzierende Population existiert zudem im bayrischen Wald.