„Amphibien sind faszinierende Lebewesen und besonders bedroht. Allein bei der jährlichen Wanderung zu ihren Laichgebieten sterben tausende der streng geschützten Tiere. Des Weiteren verschwinden viele Kleingewässer durch Trockenlegung, zunehmende Trockenphasen durch den Klimawandel oder Asphaltierung. Aber Amphibien sind wichtig für das Ökosystem. Mithilfe der SNU wurden acht neue Tümpel geschaffen. Projekte wie dieses der Stadt Worms sorgen dafür, dass Amphibien wieder mehr Lebensraum zur Verfügung steht“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder in Worms, wo sie sich gemeinsam mit der Wormser Bürgermeisterin Stefanie Lohr über den Umsetzungsstand des Amphibienschutzprojektes in Worms informierte. Mit ihrem Schutzkonzept will die Stadt den Bestand vom Aussterben bedrohter, streng geschützter Arten wie Moorfrosch, Laubfrosch, Kammmolch, Knoblauch-, Kreuz- und Wechselkröte sowie Erdkröte, Teichmolch und Grasfrosch sichern und ihren Lebensraum verbessern.
Das rund 500.000 Euro umfassende Naturschutzvorhaben wird aus Ersatzzahlungen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung finanziert. Ersatzzahlungen werden erhoben, wenn Eingriffe in Natur und Landschaft – etwa durch Bauvorhaben oder Infrastrukturmaßnahmen – nicht vollständig ausgeglichen oder ersetzt werden können. Die Zahlungen fließen zweckgebunden in konkrete Naturschutzprojekte und ermöglichen so wirksame Maßnahmen direkt vor Ort.
In Worms sind die Amphibien auf isolierte Restauenfragmente angewiesen, da das Stadtgebiet bis an das Rheinufer reicht. Für die Verbesserung dieses Lebensraums ist die Neuschaffung von geeigneten Laichgewässern wichtig. Zu diesem Zweck hat die Stadtverwaltung Worms im Stadtgebiet acht Amphibientümpel neu angelegt.
Die Lage, Größe und Tiefe der im Projekt angelegten Tümpel wurde mit einem Amphibienspezialisten abgestimmt, um die bestmöglichen Bedingungen für den Amphibienschutz auch zu gewährleisten. Die Amphibientümpel wurden morphologisch strukturreich entwickelt, zum Beispiel mit Flach- und Steiluferbereichen, um durch variable Bedingungen und Diversität ein Maximum an Habitatpotenzialen zu schaffen.
Die Erdarbeiten an den acht realisierten Tümpeln stehen kurz vor Abschluss. Zur Vorbereitung von Einsaaten werden im kommenden Frühjahr noch notwendige Bodenarbeiten sowie gegebenenfalls erforderliche Nacharbeiten durchgeführt. Nach ihrer Fertigstellung werden die Tümpel in den nächsten 13 Jahren im Projekt weiterentwickelt und gepflegt sowie von einem kontinuierlichen Monitoring begleitet. Hierzu werden unter anderem Laichballen-Kontrollen durchgeführt. Insbesondere die Veränderung von deren Anzahl lässt Rückschlüsse auf Populationsveränderungen zu.
Das Amphibienschutzkonzept beinhaltet eine auf das Stadtgebiet bezogene Zusammenstellung der Bestandssituation von Amphibien und einen umsetzungsorientierten Maßnahmenkatalog für deren nachhaltigen Schutz. Mit der Grundlagenplanung des Projektes wurde im Jahr 2019 begonnen. Die Gesamtprojektlaufzeit endet im Jahr 2038.

