Die Rotegelbe und die Trockenrasen-Knotenameise - Die Wirtsameisen der Bläulinge
Die Wirtsameisen spielen eine wichtige Rolle im Lebenszyklus der Bläulinge. Getarnt als Ameisenbrut, entwickeln sich die Bläulingsraupen größtenteils im Nest der Ameisen, überwintern dort und vollenden als Puppe ihre Entwicklung zum Schmetterling.
Im folgenden finden Sie die Steckbriefe zu den beiden Arten:
ALLGEMEINES | ||
Name | Rote Gartenameise | Trockenrasen-Knotenameise |
Weitere Namen | Rotgelbe Knotenameise | |
Lateinischer Name | Myrmica Rubra | Myrmica scabrinodis |
AUSSEHEN | ||
Aussehen | Besonderes Merkmal der Art: Hinterleib (Gaster) abknickend Arbeiterin/Königin: Körper: rötlich-braun – braunorange, Kopf: dunkelbraun, Hinterleib glänzend und dunkler als Brustbereich (Thorax), Brustbereich der Königin etwas dunkler als der der Arbeiterin Männchen: komplett schwarz | Körper: rötlich-braun, anderen Myrmica-Arten sehr ähnlich |
Größe | Arbeiterinnen: 4-6 mm, Königinnen: 6,5–7,5 mm, Männchen: 4-5 mm | Arbeiterinnen: 4–6 mm; Königinnen: 6,5-7,5 mm; Männchen: 4–6 mm |
ÖKOLOGIE UND LEBENSWEISE | ||
Lebensraum | Bevorzugt feuchte/schattige Standorte in Gärten, Wäldern oder Wiesen, nistet u.a. unter Steinen oder Holz (im Lebensraum des Ameisenbläulings kommt sie in Brachen vor) | Lockerwüchsiges Grünland, Wälder, Waldränder, hochgrasige Wiesen und Staudenfluren, selten in echtem Trockenrasen/menschlichem Siedlungsbereich (im Lebensraum des Ameisenbläulings kommt sie in Brachen vor) |
Nahrung | Insekten, ausgeschiedenen Honigtau von Blattläusen, ölreiche Pflanzensamen | |
Nistweise | Bodennester, polygon (mehrere eierlegende Königinnen) | Bodennester, max. 109 Nester/100m² |
Nestgröße | k.A. | 1-60 Königinnen, 100 - 2500 Arbeiterinnen |
Natürliche Feinde | unter anderem Vögel und Insekten | |
Schwärmzeit | Juli - September | |
Verhalten | bei Nestverteidigung aggressiv | |
GEFÄHRDUNG | ||
Verbreitung | Mitteleuropa, Asien, Afrika, Nordamerika (hier: invasiv) | Mitteleuropa, Asien |
Gefährdung | k.A. | k.A. |
Gefährdungsursachen | Verfilzung der Bodendecke (Alte Brachen, Nährstoffeintrag) | |
Schutzmöglichkeiten | Offenhaltung von Grünland (Mahd/Beweidung), Verzicht auf Düngung |
Quellen:
Bellmann, H. (2005). Bienen, Wespen, Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2005.
Bolt, D., Neumeyer, R., Rey A. und V. Sohni (2010). Kleiner Moorbläuling (Lepidoptera: Lycaenidae: Phengaris alcon) und Echte Knotenameisen (Hymenoptera: Formicidae: Myrmica) am Pfannensstiel (Kanton Zürich, Schweiz). Entomo Helvetica 3:27-48, 2010.
Cremer, S. (2017). Invasive Ameisen in Europa: Wie sie sich ausbreiten und die heimische Fauna verändern. Rundgespräche Forum Ökologie 46:105–116, 2017.
Elmes, G., Thomas, J. and J. Wardlaw (1998). The ecology of Myrmica ants in relation to the conservation of Maculinea butterflies. Journal of Insect Conservation 2:67–78, 1998. doi.org/10.1023/A:1009696823965
Glaser, F. (2005). Siedlungsdichte, Habitatwahl und Gefährdungssituation von Ameisen (Hymenoptera, Formicidae) in Prader Sand und Schludernser Au (Italien, Südtirol). Gredleriana 5:237-262, 2005.
Lehrner, S. (2009). Der Einfluss der chemischen Zusammensetzung der Elaiosomen auf das Wegtrageverhalten bei Myrmica rubra (Formicidae; Myrmicinae). Universität Wien.
Seifert, B. (2007). Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007.
Tista, M. (2019). Die Ameisenfauna (Hymenoptera: Formicidae) des Naturdenkmals „Trockenrasen“ in Tattendorf. Biodiversität und Naturschutz in Ostösterreich - BCBEA 4/2: 130–138, 2019.