Moorschlenke
© Marion Mays

Die Moore in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es rund 7.000 Hektar Moore (Datenbasis ohne Moorkataster ermittelt aus der Bodenübersichtskarte BÜK 1:200.000; LGB 2014). Damit gehört das Bundesland im nationalen Vergleich zu den moorärmeren Bundesländern. Trotz dieses geringen Anteils an der Landesfläche haben diese besonderen Standorte einen unschätzbaren Wert für die Natur und tragen zum Hochwasser- und Klimaschutz in Rheinland-Pfalz bei, wenn sie intakt sind.

Neben den großräumigen Niedermooren in der Westpfälzischen Moorniederung, dem größten zusammenhängenden Moorgebiet in RLP, oder in den verlandeten Flussarmen in der Rheinniederung, finden sich vor allem in den Mittelgebirgslagen eine Vielzahl kleinerer Moorgebiete. Im Hunsrück und in der Eifel etwa, sind in ihrer Entstehung und Ausprägung sehr besondere Moorstandorte zu finden, die sogenannten "Hangbrücher" bzw. die "Eifelmaare". Auch im Süden des Landes, in der Pfalz, sind Moore in den nassen Tallagen und den feuchten Hängen des Pfälzerwaldes vertreten, so auch im Noden, in dem klimatisch kühleren und regenreichen Westerwald.

Moore entstanden schon vor Jahrtausenden auf wasserstauenden Schichten. Wenn Wasser im Überfluss vorhanden ist, so dass abgestorbene Pflanzenteile aufgrund von Sauerstoffmangel nicht mehr vollständig verrotten, entsteht Torf, der sich über lange Zeiträume hinweg im Moor akkumuliert und immer höher aufschichtet. Die Wasserversorgung eines Moores ist zu Beginn meist an das Grundwasser gebunden.(Niedermoor). In besonders niederschlagsreichen und kühlen Regionen kann ein Moor im Laufe seiner Entwicklung jedoch immer weiter in die Höhe wachsen, bis es schließlich vom Grundwasser losgelöst, ausschließlich durch Regenwasser gespeist wird (Hochmoor). Ein Hochmoor wächst sehr langsam, im Schnitt nur 1 mm pro Jahr. Die Vegetation eines Hochmoores unterscheidet sich dabei stark von der eines Niedermoores. 

In Rheinland-Pfalz existieren nur sehr wenige "echte" Hochmoore, da die Niederschlagssummen hierzu meist zu gering sind. Stattdessen finden sich häufig Übergangsstadien zwischen Nieder- und Hochmooren. Diese, als "Übergangsmoore" bezeichneten Moortypen, weisen ein vielfältiges Mosaik aus Arten sowohl der Nieder- als auch der Hochmoore auf.