Gründe für die Wiederansiedlung
© Ditmar Huckschlag
Der Luchs (Lynx lynx) war ursprünglich großräumig verbreitet. Direkte Verfolgung durch den Menschen und Lebensraumzerstörung führten jedoch zu seiner Ausrottung in Mitteleuropa. Er galt als Nahrungskonkurrent und sein Pelz war begehrt.
Die heutige Akzeptanz für den Luchs und die Erholung seiner Lebensräume erlauben inzwischen eine Rückkehr. Doch durch sein sehr passives Ausbreitungsverhalten ist er kaum in der Lage, sich neue Lebensräume selbständig zu erschließen. Fast immer etablieren Luchse ein neues Revier nur dort, wo auch in der Nachbarschaft ein Artgenosse lebt.
Der Luchs braucht also die Unterstützung der Menschen, um in seine alte Heimat, den Pfälzerwald, zurückzukehren.
Der Luchs steht repräsentativ für große, unzerschnittene, naturnahe Waldlebensräume.
Er genießt in der Bevölkerung große Sympathie. Sein Schutz bzw. der seines Lebensraumes kann der Öffentlichkeit gut vermittelt werden. Er ist damit eine Flaggschiffart für viele weitere schützenswerte Arten in seinem Lebensraum, die unbekannter und weniger spektakulär sind.
Durch Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildungsmaßnahmen und die Nutzung des positiven Images des Luchses für touristische Konzepte wird langfristig für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Bedeutung der Vernetzung von Lebensräumen geworben.
Die Wiederansiedlung eines Prädators geht dabei über den eigentlichen Artenschutz hinaus. Die Prädation ist anerkanntermaßen ein wichtiger evolutiver und selektiver Prozess und damit Teil der Biodiversität. So umfasst die Convention on Biological Diversity auch das Erhalten der Ökosysteme und ihrer ökologischen Funktionen und Prozesse.
Die Prädation auf dem Niveau der großen Säugetiere ist eine ökologische Funktion, die in unserer Landschaft bis heute fehlt.