Landkreis Mayen-Koblenz
Alte, große Bäume prägen teils seit Jahrhunderten viele Orte im Kreis Mayen-Koblenz. Von 35 dieser sogenannten "Alten Riesen" wurden Nachkommen gezogen, die jetzt neu ausgepflanzt werden.
Insgesamt konnten im Rahmen des Projektes JUNGE RIESEN im Kreis Mayen-Koblenz 240 Jungbäume nachgezüchtet werden, die nun die Geschichten ihrer Vorfahren weitertragen. Die kleinen Bäumchen werden von den Eigentümer:innen der Altbäume und anderen interessierten Bürger:innen im Landkreis Mayen-Koblenz nun wieder gepflanzt. Viele Setzlinge gingen zurück in ihre Herkunftsgemeinden.
Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, dass die jungen Bäumchen sicher groß werden können, heißt es vom Kreis. Damit sich auch künftige Generationen daran erfreuen können. Der Kreis Mayen-Koblenz hatte als einer von sieben Landkreisen in Rheinland-Pfalz an dem Nachzucht-Projekt teilgenommen.
Nachzucht uralter Bäume mit Samen und Stecklingen
2018 sammelte Patrick Lemmen von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) Samen und Stecklinge der "Alten Riesen" im Kreis Mayen-Koblenz, um über die Nachkommen möglichst auch deren genetisches Material zu erhalten. Bei einer alten Linde, die keine Samen mehr gebildet hatte, wurde über Pfropfung auf Wurzelunterlagen eine kleine Linde herangezogen.
"Besonders beeindruckt hat mich die Baumallee auf dem Karmelenberg. Hier dürfen beeindruckende Bäume in Würde altern und einmalige Strukturen ausbilden," sagt Lemmen. Um Alte Riesen im Kreis Mayen-Koblenz ranken sich viele Geschichten. Neben ihrem hohen ökologischen Wert haben diese Bäume oft eine besondere Faszination für die Menschen. Unter der riesigen Eiche in Kehrig, die damals bereits rund 150 Jahre alt war, sollen 1794 die Truppen Napoleons eine Feldküche aufbaut haben. Die mächtige Platane auf dem Marktplatz in Polch wurde vor über 130 Jahren an der Wilhelms-Allee vor dem Bürgermeisteramt gepflanzt.