Ziel- und Leitarten - Gutachter erarbeiten die Grundlagen
Die naturschutzfachliche Ausrichtung des NGP „Bänder des Lebens im Hunsrück“ baut auf einem Ziel- und Leitartenkonzept für die naturraumtypischen Lebensräume auf. Fachgutachten für Pflanzen- und Tiergruppen bilden die Grundlage für die Erarbeitung des Konzepts im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplanes.
Seltene Arten und charakteristische Arten eines Biotops
Zielarten sind besonders eng an eine optimale Ausstattung eines Lebensraumes gebunden. Sie sind heute meist selten und oft in ihrem Bestand gefährdet. Zielarten charakterisieren den optimalen Zielzustand eines Biotopkomplexes. Die Kenntnis der Ansprüche an ihren Lebensraum bietet eine hervorragende Grundlage für die Planung von Maßnahmen. Ein Beispiel könnte hier der Skabiosen-Scheckenfalter sein, der früher in einigen Quellmulden im Hunsrück vorkam.
Leitarten sind charakteristische Arten eines Lebensraumes, die toleranter gegenüber Störungen sind und in gut erhaltenen Gebieten noch regelmäßig vorkommen. Wenn auch sie fehlen, zeigt das sehr deutliche Störungen an. Den Leitarten kommt also ein hoher Wert als Bioindikatoren für die Lebensraumqualität zu. Hier sei der Braunfleckige Perlmuttfalter, auch Sumpfwiesen-
Scheckenfalter genannt, eine geeignete Art, da er in Feuchtwiesen noch öfter anzutreffen ist.
Die kennzeichnenden Artenkombinationen anderer Lebensräume untersuchen die Fachgutachter zurzeit. Dabei beschreibt die Gruppe der Schmetterlinge sehr aussagekräftig konkrete Biotope, während die Vögel eher Biotopkomplexe kennzeichnen, da sie aufgrund ihrer Lebensweise auf verschiedene Biotope angewiesen sind.