Kartoffelkäfer
Auf Nachtschattengewächse – vor allem auf Kartoffelpflanzen – ist der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) aus der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) spezialisiert. Ursprünglich stammt dieser Pflanzenschädling aus Nordamerika, wurde allerdings mit der Kartoffel auf der ganzen Welt verbreitet.
Die Käfer überwintern im Boden und verlassen ab April ihre Verstecke. Kurz nach dem Keimen der Kartoffeln fressen sie an den jungen Trieben. Nach dem zweiwöchigen Reifungsfraß paaren sie sich und das Weibchen legt an die Unterseite der Blätter zahlreiche Gelege rötlich-gelb glänzender Eier ab. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven, die zunächst an der Blattunterseite nagen, später an der ganzen Pflanze. Sie verursachen somit in ihrer etwa vierwöchigen Entwicklungszeit den größten Fraßschaden. Die Verpuppung erfolgt für zwei bis drei Wochen im Boden. Mitte Juli schlüpfen die jungen Käfer, die dann nach einem zwei- bis dreiwöchigen Reifungsfraß im Boden überwintern. Aufgrund der raschen Entwicklung sind in einem Jahr 2 bis 3 Generationen möglich.
Der Fraß eines einzelnen Kartoffelkäfers an einer Kartoffelpflanze führt zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion. Die angefressene Pflanze gibt verschiedene Duftstoffe ab, die von weiter entfernten Kartoffelkäfern über die Fühler wahrgenommen werden können. Dadurch werden erst vermehrt Kartoffelkäfer auf das Feld gelockt. Durch den Fraß an der Kartoffelpflanze entstanden früher große Ernteausfälle.
Der Kartoffelkäfer ist nicht gefährdet.
Quellen: