Hirschkäfer
Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist der größte europäische Käfer und gehört zu der Familie der Schröter (Lucanidae). Hirschkäfer leben zwischen fünf und sechs Jahren als Larven in der Erde. Für ihre Nahrung und als Brutstätte benötigen sie Alt- und Totholz, dabei sind sie wichtige Helfer bei der Humusbildung. Im Jahr vor dem Flug verpuppt sich die Larve und kurz darauf schlüpft der Käfer. Die erwachsenen Käfer leben meist von Mitte Mai bis Anfang August an der Erdoberfläche. In diesen paar Wochen gehen sie auf Nahrungssuche. Als Nahrungsquelle dient den Hirschkäfern ein zuckerhaltiger Saft, der aus Baumwunden austritt. Da sich an der Oberfläche dieser Baumwunden Mikroorganismen befinden, die den Eichenzucker zu Alkohol vergären, werden Hirschkäfer vom Lecken des Saftes mitunter betrunken und fallen nach der Nahrungsaufnahme zu Boden. Von den Futterstellen angelockt, treffen hier auch Männchen und Weibchen aufeinander, um sich zu paaren. Die Männchen suchen die Weibchen jedoch auch aktiv auf indem sie Geruchsstoffen welche die Weibchen absondern folgen. Diese Geruchsstoffe nehmen die Käfer über ihre Fühler war. Während der Paarungszeit kann man mit etwas Glück zwischen rivalisierenden Männchen erbitterte Kämpfe beobachten.
Männliche Hirschkäfer haben große Mundwerkzeuge, welche einem Geweih ähneln und sind etwa 3 bis 7,5cm groß. Die Weibchen sind 3 bis 5cm groß und können vor allem mit dem Balkenschröter verwechselt werden. Der Balkenschröter ist kleiner als das Hirschkäferweibchen und die Flügeldecken sind schwarz gefärbt. Die Flügeldecken des Hirschkäferweibchens sind eher bräunlich.
Es treten deutliche Größenunterschiede bei den Tieren auf, die unter anderem auf eine unterschiedliche Nahrungsversorgung der Larven zurückzuführen sind. Interessant dabei ist, dass die Männchen mit mittlerer Größe am erfolgreichsten bei der Paarung sind.
Die Population der Hirschkäfer geht hauptsächlich durch das Fehlen geeigneter Lebensräume zurück, vor allem durch immer weniger vorhandenes und geeignetes Totholz für die Larvenphase der Tiere. Hierbei sind vor allem alte stehende Totholzbäume, speziell Eichen, wichtig, welche in unseren Wirtschaftswäldern selten stehen gelassen werden.
Sie gelten nach der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet und sind vom Aussterben bedroht.
Quellen:
snu.rlp.de/de/projekte/abgeschlossene-projekte/artenfinder-hirschkaefer-2011-2014/steckbrief/
www.biologie-schule.de/hirschkaefer-steckbrief.php
www.cscf.ch/cscf/Unterscheidungshilfe_Hirschkaefer
arteninfo.net/elearning/kaefer/speciesportrait/871.html