Feld-Maikäfer
Für das zeitgleiche Auftreten und Schwärmen in größerer Zahl ist der Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha) aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) bekannt. Die ganze Familie der Blatthornkäfer fällt durch ihre gefächerten Fühler auf, die zum Riechen dienen. Wie bei vielen Arten haben die Männchen größere Fühler, mit denen sie aktiv nach den Weibchen suchen, um sich mit ihnen zu paaren. Der weibliche Feld-Maikäfer besitzt stärker ausgebildete Vorderbeine, um sich zur Eiablage 10 bis 40 cm unter die Erde zu graben. Die Feld-Maikäfer werden 20–25 mm groß.
Ungefähr alle vier Jahre sind so genannte „Maikäferjahre“. Dabei treten die Maikäfer in besonders großer Zahl auf, da ihre Entwicklung synchron (zeitlich aufeinander abgestimmt) erfolgt und das Larvenstadium vier Jahre dauert.
Bei früheren Massenaufkommen verursachten die Larven massive Schäden in der Landwirtschaft, die adulten Käfer fraßen zum Teil ganze Laubwälder kahl. Um den Schaden zu vermeiden wurden die Käfer gesammelt und als Tierfutter genutzt. Doch nicht nur den Tieren schmeckte der Maikäfer, sondern auch den Menschen. Die proteinreiche Maikäfersuppe gehört zu den wenigen in Europa verbreiteten Insektengerichten.
Durch das Absammeln oder später durch Pestizideinsatz wurden sie massiv bekämpft. Heute sind Feldmaikäfer selten geworden, regional erholen sich die Bestände allerdings wieder. In Deutschland ist der Feld-Maikäfer nicht gefährdet.
Als ziemlich große und häufige Käfer, die darüber hinaus von Kindern einfach gefangen werden konnten, waren sie als Spielzeug sehr beliebt. Die Maikäfer wurden je nach Färbung von den Kindern dann in drei Gruppen getrennt, die unterschiedlichen Tauschwert hatten: Schornsteinfeger (dunkel mit wenig Behaarung), Müller (mehlig weißlich behaart) und Kaiser (rötlicher Kopf und rötliches Brustschild, selten).
Zeugnis von der Häufigkeit und Beliebtheit geben heute noch das Kinderlied „Maikäfer, flieg“ und der fünfte Streich von Max und Moritz. Heute sind Maikäfer besonders zu Oster als Exemplar aus Schokolade beliebt.
Quellen:
www.biologie-seite.de/Biologie/Feldmaik%C3%A4fer
www.owv-sad.de/index.php