Mauerläufer (Tichodroma muraria)
Im November 2020 und auch schon dieses Jahr im Februar hat Herr Kahlert einen ganz besonderen Fund gemacht. Er konnte gleich mehrere Male einen Mauerläufer in der Nähe von Bad-Dürkheim nachweisen.
Mauerläufer, die zu den Verwandten der Kleiber zählen, sind Bewohner der Hochgebirge. Die Art benötigt steile Felswände, an welchen die Vögel mit schnellen hüpfenden Bewegungen Insekten und Spinnen jagen. In Deutschland sind die einzigen Brutvorkommen dieser Art im alpinen Raum zu finden. Daher handelt es sich bei diesem tollen Fund um einen Wintergast, der im schönen Rheinland-Pfalz die kalte Jahreszeit verbringt. Die Ober- und Unterseite des Mauerläufers sind felsengrau gefärbt, wodurch die Tiere sehr gut getarnt sind. An den schwärzlichen, runden Flügeln zeigen sich allerdings leuchtend rote Flächen. Im Flug kann man auch die weiß gepunkteten Deckfedern sehen. Weitere Merkmale sind der lange, dunkle Schnabel und die schwarze Kehle, die allerdings nur bei Männchen im Prachtkleid vorkommt. Die Geschlechter ähneln einander sehr stark, wobei die Weibchen oft etwas heller gefärbt sind als die Männchen.
Auf Grund seiner Spezialisierung auf Felsregionen, die schwer zugänglich sind, ist die Erfassung der Tiere oft schwierig, daher bestehen bei der Bestandsschätzung Unsicherheiten. Dennoch wird der Mauerläufer als nicht bedroht, aber als selten eingestuft, was den Fund von Herr Kahlert zu einer sehr besonderen und erfreulichen Meldung macht. Bedroht sind die Tiere vor allem durch die Erschließung ihres Lebensraumes durch den Tourismus. Wanderer und Kletterer können die Tiere in ihren Brutgebieten stören.