Ersatzzahlungen entstehen als Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft und stehen für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in jenem Naturraum zur Verfügung, in dem der entsprechende Eingriff stattgefunden hat. Im Folgenden sehen Sie die Kurzbeschreibungen aller unter der SNU bewilligten Maßnahmen aus Ersatzzahlungen aufgeteilt pro Naturraum. Für weitere Informationen zu den Projekten klicken Sie bitte auf das entsprechende Bild. Sie werden daraufhin zum Landschaftsinformationssystem (LANIS) weitergeleitet. Dort können Sie weitere Informationen abfragen sowie Berichte zu den Projekten herunterladen.
Bergisches Land, Sauerland (Süderbergland) (D38)
Im Vogelschutzgebiet „Westerwald“ und unmittelbarer Nähe zum Tüschebachsweiher soll ein weiteres Gewässer angelegt werden. Aufgrund des Fischvorkommens im Tüschebachsweiher kann das Gewässer nur teilweise als geeignetes Laichhabitat für Amphibien dienen. Arten wie Bufo bufo (Erdkröte) profitieren bereits vom Gewässer, da deren Larven kaum von Fischen konsumiert werden. Andere Arten, wie z. B. Pelophylax lessonae (Kleiner Wasserfrosch) oder Triturus cristatus (Nördlicher Kammmolch), können das Gewässer hingegen nicht erfolgreich als Laichhabitat nutzen. Aus diesem Grund soll ein weiteres größeres Gewässer angelegt werden, welches fischfrei bleiben soll, um eine erfolgreiche Reproduktion von Amphibien ermöglichen zu können. Das Angebot an Gewässern ohne intensiven Prädationsdruck für Amphibienlarven durch Fische ist maßgeblich für eine gute Populationsentwicklung. In Kombination mit dem schon bestehenden Tüschebachsweiher sowie drei weiteren kleinen Tümpeln wird das neue Gewässer den Gesamtlebensraum aufwerten und darüber hinaus den Biotopverbund im Vogelschutzgebiet „Westerwald“ bzw. in der gesamten umliegenden Region stärken.
Westerwald (D39)
Mit der Maßnahme sollen Kleinstgewässer renaturiert und neu angelegt werden, um stillwassergebundene Tier- und Pflanzenarten zu fördern. Alle Neuanlagen sollen flache Ufer und große Flachwasserzonen aufweisen. Bestehende größere Gewässer sollen von Baumbewuchs freigestellt und entschlammt werden. Nach 10 Jahren ist eine Folgepflege vorgesehen. Neben direktem Lebensraum für Pflanzen und Tiere stellen die neuen Kleinstgewässer im Wald auch wichtige Wildtränken für Rothirsch, Wildkatze und andere Wildtierarten dar. Zudem können die Tümpel zur Wasserrückhaltung in der Fläche beitragen. Im Rahmen von zwei Bachelorarbeiten an der Universität Koblenz-Landau wird die Artenzusammensetzung der renaturierten und neu angelegten Gewässer untersucht und somit die Effizienz der Maßnahme validiert. Geplant und koordiniert wird die Maßnahme von der Willi und Liselotte Masgeik-Stiftung aus Molsberg in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Oberen Wasserbehörde und dem Forstamt Neuhäusel.
Durch die von der Kreisverwaltung Neuwied geplante Maßnahme sollen die Relikte der früher im vorderen Westerwald verbreiteten Heidelandschaft gesichert werden. Durch die Beweidung mit Heidschnucken soll der Offenlandcharakter des Biotops hergestellt, gepflegt und langfristig sichergestellt werden. Die Maßnahme wirkt in Ergänzung zu der bereits bestehenden Beweidung auf der Bonefelder Heide, die erfolgreich vom NABU Rengsdorf betreut wird und bereits gute Ergebnisse erzielen konnte.
Die Einzigartigkeit der Westerwälder Seenplatte liegt in der jahrhundertealten Teichlandschaft mehrerer miteinander verbundener Weiher. Diese zeichnen sich durch weite Flachuferbereiche aus. Bestimmte Arten sind an diesen seltenen und im nördlichen Rheinland-Pfalz einzigartigen Lebensraum gebundenen, insbesondere Schlammlingsgesellschaften, Wasservögel und Durchzügler. Für den langfristigen Fortbestand der landschaftsbestimmenden Seenplatte mit ihrem herausragenden naturschutzfachlichen Stellenwert werden die Flächen angekauft und unter natur- und gewässerschutzfachlichen Aspekten entwickelt und verbessert.
Das Projekt „Renaturierung der Nister“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Quelle der in der Gemarkung Willingen entspringenden „Großen Nister“ (Gewässer 3. Ordnung) soll wasserbautechnisch, optisch und ökologisch neugestaltet werden. Daneben soll der 270 m lange erste Teilabschnitt renaturiert werden, damit sich das Gewässer zukünftig eigendynamisch entwickeln kann. Letztgenannter Teil wird mit Ersatzzahlungsmitteln kofinanziert. Das hinter der vorhandenen Bebauung verlaufende Gewässer zeigt keinen natürlichen Verlauf. Das Gewässerbett der Großen Nister ist hier geradlinig als Trapezprofil mit Betongittersteinen ausgebaut worden und ohne natürliche Vegetation sowie ausgeprägtes Gewässervorland. Hier soll der begradigte Lauf verbreitert und vertieft werden. Durch Ausweisung von Gewässerrandstreifen soll sich die Große Nister in der Folge selbstständig dynamisch entwickeln können.
An dem Abschnitt der Kreisstraße K9 zwischen der Gemeinde Flammersfeld und dem ihrem Ortsteil Ahlbach befindet sich ein lang bekannter Schwerpunkt der Amphibienwanderung im Kreisgebiet. Bereits seit 1990 haben hier Ehrenamtliche des NABU Altenkirchen jährlich zur Zeit der Wanderung einen Schutzzaun aufgebaut und die gesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite verbracht. Zur Unterstützung dieser Arbeit bzw. zur langfristigen Sicherung des Wanderkorridors ist es erforderlich, entsprechende Einrichtungen fest zu installieren. Dafür werden im Rahmen einer Maßnahme aus Ersatzzahlungen drei Tunnel aus Beton (umgedrehte U-Profile) auf einer Strecke von 150 Meter mit einer Wandstärke von jeweils 20 Zentimetern eingebaut. Durch diese Querungshilfen werden Wanderverluste reduziert und die Amphibienpopulationen geschützt. Zur weiteren Unterstützung der Populationen soll außerdem ein vorhandenes, naturnahes Laichgewässer in direkter räumlicher Nähe zu der vorhandenen Teichanlage aufgewertet werden. Hierzu liegt der Schwerpunkt auf dem Entfernen/auf den Stock setzen der Vegetation an Süd- und Westseite des Gewässers, um Sonneneinstrahlung und damit das Aufwärmen des Laichplatzes zu gewährleisten.
Das Projekt „Renaturierung des Burbaches in Thalhausen“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Am Burbach südlich von Thalhausen sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit und der Strukturgüte durchgeführt werden. Beide Teilbereiche des zu entwickelnden Burbachs sind aktuell durch die vorhandenen Verrohrungen stark gestört. Belastend auf die offen verlaufenden Fließabschnitte wirken intensive Beweidung und Nutzung der Grünanlage um den Thalhausener Weiher. Im Zuge der Maßnahme ist vorgesehen, ein Umgehungsgerinne um den Thalhausener Weiher anzulegen und vorhandene Rohrdurchlässe, die derzeit einer Querung des Baches dienen, durch Plattenbrücken zu ersetzen, um die Durchgängigkeit des Gewässers wiederherzustellen.
Lahntal und Limburger Becken (D40)
Das Projekt erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises beabsichtigt die Umgestaltung der Wehranlage im Gelbach bei Weinähr zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit. Die Wehranlage ist mit einer Höhe von ca. 1,50 Metern für die gesamte Gewässerfauna nicht zu überwinden und verhindert somit den natürlichen Austausch dieser innerhalb des Gelbaches. Die bisher durch das Wehr verhinderte Wanderungsdynamik führt zu einer Einschränkung des Populationsaustausches innerhalb der voneinander getrennten Flussabschnitte und somit auch mit dem angrenzenden „Gelbachunterlauf bei Weinähr“ (§ 30 LNatSchG-Biotop). Zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit soll eine möglichst naturgemäße Sohlengleite geschaffen werden. Das Zulassen einer natürlicheren Gewässerentwicklung bietet der aquatischen Fauna bessere Habitat- und Austauschmöglichkeiten. Mit Abbruch des Wehres ist demnach auch eine Erhöhung der Artendiversität im Gelbach zu erwarten.
Taunus (D41)
Das Projekt „Beseitigung von Wehranlagen im Mühlbachtal Bergnassau-Scheuern“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die zum Abriss angedachten Wehre im Bereich der Minor- und Langauer Mühle in der Gemarkung Bergnassau-Scheuern im Rhein-Lahn-Kreis unterbrechen die Durchgängigkeit des Mühlbaches, Gewässer II. Ordnung, vollkommen und führen jeweils zu einem fließgewässeruntypischen, ober-wasserseitigen Staubereich mit Stillgewässercharakter. Mit dem Rückbau der Wehre verbessert sich der Zustand des Mühlbaches auf einer beträchtlichen Gewässerstrecke, da der Rhein-Lahn-Kreis im Unterlauf des Mühlbaches weitere Wehre bereits selbst umgebaut bzw. deren Umbau veranlasst hat. Beim Mühlbach handelt es sich zudem um ein Projektgewässer des rheinland-pfälzischen Lachswiederansiedlungsprogramms mit einem fließgewässertypischen Fischbestand. Neben Bachforelle und Schmerle sind insbesondere die FFH-Arten Lachs und Groppe zu nennen.
Hunsrück (D42)
Der Rhein-Hunsrück Kreis ist von Natur aus arm an Stillgewässern. Diese sind Lebensraum vieler Insekten (u. a. Amphibien, Libellen, Wanzen, Stein- und Köcherfliegen, Käfern usw.). Diese Tiere stellen wiederum Nahrung für andere Tiergruppen wie Fledermäuse und Vögel dar. Stillgewässer sind zudem wichtige Lebensraumausstattungen (Tränken) für viele Tierarten und tragen zusätzlich zur Wasserrückhaltung bei. Die Maßnahme beinhaltet die Anlage mehrerer Tümpel als sogenannte Himmelsteiche – ohne Anschluss an Oberflächen - oder Grundwasser – an geeigneten Standorten im Wald. Mit jeweils einer Größe von 35 bis 70 Quadratmeter und einer Tiefe von mindestens 1,50 Meter soll gewährleistet werden, dass die Tümpel auch im Winter nicht vollständig zufrieren.
Zur Aufwertung des Landschaftsbildes beantragte die Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Mittel aus Ersatzzahlungen für die Neuanlage einer Lindenreihe in Sargenroth, die zu einer Verlängerung einer bereits bestehenden Baumreihe führte. Die Baumreihe mit 25 Winterlinden (Tilia cordata) wurde im Frühjahr 2017 auf einem Privatgrundstück am Ortseingang von Sargenroth gepflanzt. Um den Erhalt und die Pflege der Allee langfristig zu sichern, wurde zwischen den Grundstückseigentümern und der Kreisverwaltung ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Eintragung der Grunddienstbarkeit geschlossen.
Auf der Fläche des NSG „Panzbruch“ bei Greimerath im Kreis Trier-Saarburg ist eine Auszäunung stark vernässter Stellen erforderlich, um eine dauerhafte Beweidung auch während längerer Regenperioden zu ermöglichen. Die Beweidung der dortigen Flächen ist aus landschafts- und naturschutzrechtlichen Gründen notwendig, um den Fortbestand der vorkommenden Biotoptypen zu sichern (v. a. brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland, brachgefallenes Magergrünland und Borstgrasrasen). Gleichzeitig wird der Artenschutz gestärkt, da das Gebiet durch die Pflege weiterhin als Habitat für beispielsweise den Braunfleckigen Perlmutterfalter, geschützte und seltene Brutvögel (z. B. Neuntöter, Braunkehlchen, Feldschwirl) und als Rastplatz für ziehende Vogelarten (z. B. Bekassine, Raubwürger) dienen kann.
Der Landkreis Birkenfeld erwirbt im Natura 2000-Gebiet Hochwald, im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens, mehrere Flächen (rund 4,1 Hektar) in den Gemarkungen Wirschweiler und Allenbach. Diese sind in Teilen noch mit Weihnachtsbäumen bestockt. Nach Nutzung werden die Flächen durch Initialmaßnahmen als artenreiche Bergwiesen entwickelt. Die Aufwertung wird mittels Mahd und Beweidung bzw. ergänzend durch Heumulchansaat erzielt. Die dauerhafte Pflege wird durch die Bewirtschaftung durch einen Landwirt sowie in Abstimmung mit der Biotopbetreuung sichergestellt.
Auf geeigneten feuchten Standorten im Wald sollen kleinere Tümpel als sogenannte Himmelsteiche - also ohne Anschluss an Oberflächen- oder Grundwasser - gebaggert werden. Ziel ist hierbei neben der Schaffung von Laichgewässern auch die Erhöhung der Artenvielfalt. Neben der Neuanlage von Tümpeln ist ebenfalls die Entschlammung und Reaktivierung bzw. Renaturierung von älteren Forstweihern beabsichtigt. Die älteren Stillgewässer verlieren durch die Verlandung sukzessive ihre Funktionen im Naturhaushalt. Dies soll durch Pflege- und Umbaumaßnahmen vermieden werden. Die geplante Maßnahme baut auf die von 2015 - 2017 erfolgreich durchgeführte Maßnahme „Anlage von Waldtümpeln im Rhein-Hunsrück-Kreis“ auf, innerhalb welcher über 80 Stillgewässer angelegt wurden.
Auf einem Moorstandort ("Wellersbruch") von ca. 2,25 Hektar sollen standortfremde Fichten entnommen, Gräben verschlossen und standortgerechte Baumarten gepflanzt werden werden, um auf diesem Wege die Entwicklung eines naturnahen Moorbirken-Erlen-Buchwald zu initiieren und zu begleiten. Ziel ist es dabei den Wasserhaushalt durch eine Wiedervernässung der Fläche zu verbessern, das Vorkommen von Torfmoosen zu fördern und fortwährend das Aufkommen von Fichten zu verringern.
Im Naturschutzgebiet „Hangbrücher bei Morbach“ wurden bereits vielfältige Maßnahmen zur Renaturierung der Moorstandorte und deren Umgebung ergriffen. In diesem Projekt soll nun eine ökologische Aufwertung von bisher nicht berücksichtigten Maßnahmenflächen, durch Erhöhung der Struktur- und Artenvielfalt, erfolgen. Im Wald dienen Bachläufe, Wegesränder und Grünlandflächen als Vernetzungsachsen bzw. Trittsteine zwischen den Mooren. Ziel ist durch neun Teilmaßnahmen eine naturnahe Entwicklung, aktuell mit Fichten bestockter Standorte, zu standortangepasstem Laubwald bzw. bachbegleitendem Birken-Erlenwald zu initiieren. Durch die Entnahme der Fichten wird einer Versauerung der Böden und Bachläufe entgegengewirkt. Bezüglich des Grünlandes sollen einerseits Borstgrasrasenrelikte wieder reaktiviert werden und andererseits der Reichtum an heimischen Blühpflanzen erhöht werden.
Im Zuge einer vorangegangenen Konzeption wurde durch ein Planungsbüro ein umfangreiches Maßnahmenkonzept zur Renaturierung und ökologischen Aufwertung des Ortelsbruchsystems, in Anlehnung an den Entwurf des Managementplans zum FFH Gebiet „Idarwald“, der Landschaftsplanung und unter Berücksichtigung des Naturschutzgroßprojektes „Bänder des Lebens im Hunsrück“, erstellt. Unter Durchführung einer Bestandskartierung, der Ermittlung abiotischer Grundlagen, der Bewertung des Waldbestands und dessen Entwicklungsziele wurden auf ca. 23 Hektar naturschutzfachlichen Aufwertungen erarbeitet. Dabei wurden bis zu 18 einzelne Maßnahmentypen identifiziert. Ergänzend wurden Grundlagen des Projektmanagements zur Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes definiert. Das Ziel ist nun die Realisierung der erfolgten Planungen.
Im Zuge einer vorangegangenen Konzeption wurde durch ein Planungsbüro ein umfangreiches Maßnahmenkonzept zur Renaturierung und ökologischen Aufwertung der Brücher bei Hochscheid, in Anlehnung an den Entwurf des Managementplans zum FFH Gebiet „Idarwald“, der Landschaftsplanung und unter Berücksichtigung der Schutzbestimmungen der Kernzone des Naturparkes Saar-Hunsrück erstellt. Unter Durchführung einer Bestandskartierung, der Ermittlung abiotischer Grundlagen, der Bewertung des Waldbestands und dessen Entwicklungsziele wurden auf ca. 24 Hektar naturschutzfachlichen Aufwertungen erarbeitet. Dabei wurden bis zu 18 einzelne Maßnahmentypen identifiziert. Ergänzend wurden Grundlagen des Projektmanagements zur Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes definiert. Das Ziel ist nun die Realisierung der erfolgten Planungen.
Im Zuge einer vorangegangenen Konzeption wurde durch ein Planungsbüro ein umfangreiches Maßnahmenkonzept zur Renaturierung und ökologischen Aufwertung des Krempertsbruch, unter Berücksichtigung des Naturschutzgroßprojekts „Bänder des Lebens im Hunsrück“ sowie der Landschaftsplanung und unter den Schutzbestimmungen von Naturpark und Naturdenkmal erstellt. Unter Durchführung einer Bestandskartierung, der Ermittlung abiotischer Grundlagen, der Bewertung des Waldbestands und dessen Entwicklungsziele wurde eine Maßnahmenplanung zur naturschutzfachlichen Aufwertung des Gebiets auf ca. 10,5 Hektar erarbeitet. Dabei wurden bis zu 18 einzelne Maßnahmentypen identifiziert. Ergänzend wurden Grundlagen des Projektmanagements zur Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes definiert. Das Ziel ist nun die Realisierung der erfolgten Planungen
Das Projekt „Renaturierung des Schwollbachs in Wilzenberg“ entspricht den Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Das Gewässer befindet sich im FFH-Gebiet „Obere Nahe“ und stellt in Teilen ein Biotop (nach § 30 BNatSchG) dar. Im Projektgebiet ist der Schwollbach jedoch arm an Strukturen und stark befestigt. Die Verbandsgemeinde Birkenfeld plant, durch anteilige Verlegung, dem Gewässer mehr Raum für eine eigendynamische Entwicklung zu geben. Hierzu sind die Beseitigung des Absturzes, vorhandener Wehrreste sowie eine naturnahe Gestaltung des Bachlaufes vorgesehen. Ziel ist es, einen naturnahen Gewässerabschnitt, unter Ausweisung von Gewässerrandstreifen, zu schaffen, dabei die Gewässerstrukturgüte zu verbessern sowie die biologische Durchgängigkeit zu erhöhen bzw. wiederherzustellen.
Im Bereich des Lützelsoon (LSG Soonwald) werden vier Kleingewässer durch Freistellung und Schaffung von ausgeprägten Flachwasserzonen reaktiviert. Hierbei werden ausgeprägte Übergangsbereiche in der Uferzone gestaltet, um eine zusätzliche Habitatstrukturerhöhung für Libellen und Amphibien zu erzielen. Zum fortwährenden Erhalt sowie einer fortschreitenden Aufwertung ist eine regelmäßige Folgepflege zur Freihaltung der Gewässers vorgesehen.
Auf Basis der Ergebnisse aus einer vorangegangenen Konzeption wurde der Maßnahmenantrag zur Anlage von drei Kleingewässern im Bereich des Lützelsoon (LSG Soonwald) eingereicht. Maßnahmenziel ist es, durch eine naturschutzfachliche Aufwertung vorhandener Biotopstrukturen eine Steigerung der Biodiversität zugunsten von Amphibien, Reptilien, Libellen und weiteren Insekten zu erreichen. Die Maßnahmenstandorte wurden so gewählt, dass Vernetzungseffekte zwischen bestehenden Still- und Fließgewässern zu erwarten sind. Des Weiteren wird mit Anlage der Gewässer ein verbesserter Wasserrückhalt durch Speisung der Gewässer aus Entwässerungsgräben verbunden sein. Dies wird sich ergänzend positiv auf die Entwicklung von Feucht- und Nasswäldern im direkten Umfeld der Gewässer auswirken.
Die Ortsgemeinde Naurath/Wald plant auf ehemaligen Wegeparzellen der Ortsgemeinde drei lineare Heckenstrukturen, zur Vernetzung aktuell isoliert in der Gemarkung befindlicher Landschaftselemente/Biotopstrukturen, anzulegen. Diese sollen Insekten, Vögeln und Kleinsäugern als Schutz- und Nährgehölze dienen und ergänzend das Landschaftsbild beleben. Die Umsetzung der Pflanzung und langfristige Pflege erfolgt durch einen Fachbetrieb in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen der Ortsgemeinde Naurath/Wald.
Das Projekt „Renaturierung Simmerbach, Ortsgemeinde Ohlweiler“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Der Simmerbach im Bereich der Ortsgemeinde Ohlweiler wird auf einer Länge von ca. 540 Metern renaturiert. Zielsetzungen sind die Schaffung eines naturnäheren Bachverlaufs und eines breiteren Bachbetts sowie Retentionsraums. Hierzu soll der Bereich um das Bachbett abgesenkt werden, während die Bachsohle selbst unverändert bleibt. Anschließend erfolgt eine standortgerechte Begrünung des Bachlaufs.
Das Projekt „Renaturierung Feller Bach, Fell / II. BA“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Verbandsgemeinde Schweich beabsichtigt mit der Umsetzung des II. Bauabschnittes die Fortführung der Renaturierung des Feller Bachs im Außengebiet der Ortsgemeinde Fell im Bereich des FFH-Gebiet „Feller Bachtal“. Mit den vorgesehenen Maßnahmen soll eine Verbesserung der Gewässervernetzung und -durchgängigkeit sowie eine Wiederherstellung und Fortentwicklung von naturnahen Gewässerauen erzielt werden. Hierzu ist geplant punktuelle Maßnahmen zum Wiederanschluss an die Aue sowie der Entwicklung der biologischen Durchgängigkeit im Anschlussbereich von vier Nebengewässern des Feller Baches durchzuführen. Dabei sollen standortfremde Gehölze entnommen, Geländeabflachungen vorgenommen und Teilversiegelungen der Seitengewässer beseitigt und durch naturgemäßes Sohlsubstrat ersetzt werden.
Zur Verbesserung bzw. Wiederherstellung des Wasserhaushalts eines Moores (Riedbruch) im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist der vollständige Rückbau einer nachweislich mit PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belasteten Teerdecke, in Verbindung mit der Anlage von drei Wasserquerungsrinnen, geplant. Ziel der Maßnahme ist zum einen die Verhinderung von weiteren Auswaschungen bzw. Beeinträchtigungen des lokalen Ökosystems durch PAKs und zum anderen die Dezentralisierung des lokalen Wasserabflusses. Mittels der Maßnahme soll die Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Schutzguts Boden (hier Moor) begünstigt und somit eine Aufwertung erzielt werden.
Auf mehreren Flurstücken der Ortsgemeinde Mörsdorf werden vier Laubwaldbereiche (Eiche, Buche, Hainbuche) im Alter 154-184 Jahren als dauerhafte Waldrefugien ausgewiesen. Auf diesen stellt die Ortsgemeinde jegliche forstwirtschaftliche Nutzung ein und ermöglicht damit eine nachhaltige Entwicklung des lokalen Alt- und Totholzanteils. Übergeordnetes Ziel ist es auf diesem Wege eine naturschutzfachliche Aufwertung mittels Stilllegung und somit Strukturanreicherung der Flächen bzgl. der Arten- und Biotoptypendiversität zu erlangen. Die hierfür ausgewählten Bestände variieren in ihrer Größe von ein bis ca. sieben Hektar und weisen eine Gesamtgröße von insgesamt ca. 12,7 Hektar auf. Sie befinden sich in Seitentälern der Mosel, in nord- und nordostexponierten Hangbereichen oberhalb von Bachläufen sowie in südexponierten, trockenen Hangbereichen mit überwiegender Eichenbestockung.
Das Projekt „Erneuerung Durchlass am Eschbach unterhalb der Kläranlage Waldesch“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. In Verbindung mit der ökologischen Aufwertung des Eschbachs soll ein an einer Dammquerung liegender Rohrdurchlass aus zwei Rohren durch dessen Ausbau und anschließendem Einbau von nur einem Stahlbetonrohr sowie dem damit einhergehenden Verbau von autochthonem Sohlsubstrat soweit optimiert werden, dass hier u. a. eine ökologische Durchgängigkeit wiederhergestellt und die Entwicklung einer naturschutzfachlichen Aufwertung möglich wird. Ziel ist es diesbezüglich eine Verbesserung der Durchgängigkeit und Hydromorphologie sowie der Ausgangsbedingungen zur Wiederbesiedlung des Gewässers (z. B. Bachforelle, Steinkrebs) zu etablieren.
Im Rahmen des Projekts erfolgt die Anlage eines vorgelagerten, südexponierten, stufigen Waldrands mit strukturgebenden Laubhölzern sowie blütenreichem Strauch- und Krautsäumen auf einer ehemals mit Fichten bestockten Fläche im Privateigentum. In nördlicher und westlicher Anbindung wird sich dieser an einen teils nach § 30 BNatSchG biotopkartierten Eichenwaldbestand des FFH-Gebiets „Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel“ anschließen. Ziel ist es durch die Schaffung von Habitatstrukturen eine Aufwertung des Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse sowie für Kleinsäuger und Niederwild zu ermöglichen, damit verbunden eine Stärkung des Natura 2000-Gebietes sowie des örtlichen Biotopverbundes zu erzielen und das Landschaftsbild in Richtung Ortslage Mermuth zu harmonisieren.
Moseltal (D43)
An der Mosel gibt es nur noch wenige besonders landschaftsprägende Steillagen mit einer ganz bzw. weitgehend erhaltenen Terrassenstruktur. Unterhalb von Starkenburg findet man entsprechende Strukturen bzw. Biotopkomplexe an einem west- bis südwest-exponierten Hang (5,9 Hektar), der zu verbuschen droht. Mittels Erwerb der brachgefallenen Weinberge und Aufnahme einer Bewirtschaftung durch saisonale Beweidung (Ziegen) soll verhindert werden, dass weitere, für den Arten- und Biotopschutz wertvolle Flächen mit hoher lokaler aber auch überregionaler Bedeutung, verloren gehen. Im Laufe des Projekts soll sich mittels der Beweidung artenreiches Grünland etablieren.
Als Teil einer Gesamtmaßnahme hat die Stadtverwaltung Trier eine finanzielle Teilunterstützung zur Errichtung einer Amphibienleiteinrichtung (inkl. zwei Straßendurchlässen für Amphibien) beantragt. Die damit in Verbindung stehende Renaturierung des örtlichen Quellbaches und die Entschlammung des Laichgewässers werden aus Mitteln der Aktion Blau Plus realisiert. Die Umsetzung aller Maßnahmenteile erfolgt gemeinsam. Gesamtziel sind die Stabilisierung der Amphibienpopulation, eine Erhöhung der Artenvielfalt sowie eine Verbesserung der Wasserversorgung und –qualität des Laichgewässers.
Mittelrheingebiet mit Siebengebirge (D44)
Inhalt der Maßnahme war der Erwerb einer Fläche in der Gemarkung Sinzig. In der Folge war eine Extensivierung der Bewirtschaftung (Grünland) im Sinne der Bewirtschaftungsziele des NATURA 2000-Gebietes vorgesehen. Die Betreuung erfolgte im Rahmen der Biotopbetreuung. Durch die Umsetzung der Entwicklungsmaßnahmen, die Sicherung bedeutender Grünlandbiotope und damit eine Verbesserung der Lebensbedingungen geschützter Arten im Naturschutzgebiet und NATURA 2000-Gebiet „Mündungsgebiet der Ahr“ wurde die Biodiversität gefördert.
Das NSG Nettetal zwischen Plaidt und Mayen ist durch ein sehr vielfältiges Biotopmosaik mit offenen Felsfluren, Trockenwäldern und ehemals offenen Halbtrockenrasen auf silikatischen und teils auch basenreichen Standorten charakterisiert. Es gehört in der Region wie auch landesweit zu den artenreichsten Gesamtlebensräumen und stellt aufgrund seiner Lage inmitten von überwiegend ackerbaulich genutzten Landschaften eine zentrale Vernetzungsachse dar. Die früher prägenden Halbtrockenrasen an den Steilhängen sind aufgrund der Nutzungsaufgabe bis auf kleine Reste verschwunden, zahlreiche wertgebende Arten sind bereits ausgestorben.
Im Bereich großflächiger Weinbergsbrachen der Ortsgemeinden Alken und Niederfell (Projektfläche insgesamt ca. 16 Hektar) ist eine Entwicklung von offenen und mäßig verbuschten Bereichen im Biotopkomplex mit Trockenmauern, Trockenwäldern, Felsgebüschen, offenen Felsfluren und Säumen durch Erstfreistellung und anschließende Offenhaltung vorgesehen. Die so geschaffene Struktur und Aufwertung soll zahlreichen, gefährdeten und seltenen Vogel-, Reptilien und Schmetterlingsarten als langfristiger Lebensraum an der Untermosel dienen.
Ziel des Projektes ist die Optimierung und Aufwertung des letzten naturnahen Mündungsbereiches eines Nebenflusses des Rheins zur Schaffung vielfältiger Lebensraumstrukturen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten im Rahmen einer extensiven Beweidung mit Wasserbüffeln innerhalb zweier Natura 2000-Gebiete sowie eines Naturschutzgebietes (ca. 34 Hektar).
Die Ahrmündung ist, vor allem in den Sommermonaten, einer intensiven Freizeitnutzung ausgesetzt. Dies beeinträchtigt im erheblichen Maße die Vegetation der flussnahen Bereiche, Ufer und Inseln und der dort (potentiell) lebenden Tierwelt. Durch die Etablierung einer großflächigen Beweidung ist langfristig eine Beruhigung der naturschutzfachlich wertvollen Bereiche möglich.
Das Projekt „Renaturierung Kalter Bach“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Verbandsgemeinde Maifeld beabsichtigt, den II. Teilabschnitt des Kalter Baches einschl. des Mündungsbereiches in den Nothbach zu renaturieren. Der Fließgewässerabschnitt wurde in früheren Jahren begradigt und mit einer massiven Sohlbefestigung aus Betonhalbschalen verbaut. Der Kalter Bach ist in dem überplanten Teilabschnitt technisch überprägt und weist durch den Ufer- und Sohlverbau erhebliche Strukturdefizite auf. Im Mündungsbereich in den Nothbach befindet sich ein Absturz, so dass die Durchgängigkeit des Gewässers hier nicht gegeben ist. Es ist vorgesehen, die Betonhalbschalen zu entfernen, die Durchgängigkeit wiederherzustellen und durch verschiedene Strukturmaßnahmen die Gewässerökologie zu verbessern.
Das Projekt „Renaturierung des Leimersdorfer Bachs unterhalb von Nierendorf“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Der Leimersdorfer Bach im Bereich von Nierendorf weist eine unzureichende hydraulische Kapazität auf, da der Bach hier durch unmittelbar parallelen Lauf entlang einer Straße stark verbaut und verändert ist. In der Folge kam es bereits zu erheblichen Schäden aufgrund von Hochwasser nach Starkregenereignissen. Um die überörtliche Rückhaltekapazität zu erhöhen, soll im Rahmen der geplanten Renaturierung eine weitere Rückhaltemöglichkeit in der Gewässeraue entstehen. Dazu wird der Bach in ein neues Bett umgeleitet, wo er durch variierende Sohlbreiten und –neigungen sowie Geländeprofilierungen die Möglichkeit erhält die Aue zu überfluten. Im Anschluss an die Renaturierung soll die Bachaue extensiv beweidet werden.
Eifel und Vennvorland (D45)
Die Verbandsgemeinde Obere Kyll im Landkreis Vulkaneifel realisiert durch die Zuwendung aus Ersatzzahlungen in den kommenden Jahren insgesamt 25 naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen in der durch Windkraftanlagen betroffenen Region. Sie sollen das ökologische Entwicklungspotential des Naturraums aufgreifen und entsprechende nachhaltige Verbesserungen bewirken. Schwerpunkte bilden beispielsweise die Entwicklung naturnaher Bachauen- und Quellwälder (Auwald), der Erhalt und die Entwicklung von Kulturlandschaftsbiotopen im Offenland (Heiden, Magerwiesen, Streuobstwiesen etc.) sowie ökologische Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Westwallanlagen.
Der NABU Landesverband Rheinland-Pfalz beantragte zur dauerhaften Sicherung eines bedeutenden Quartiers des Großen Mausohrs (Myotis myotis) Mittel aus Ersatzzahlungen. Seit mindestens 60 Jahren befindet sich im Dachboden eines Wohnhauses eine Fledermaus-Wochenstube. Die Fledermauskolonie ist eine der größten dieser Art in Deutschland und somit von bundesweiter Bedeutung. Zudem stellt das Quartier nach aktuellem Kenntnisstand das zentrale Vorkommen des Großen Mausohrs im Ahrtal bzw. des FFH-Gebietes „Ahrgebirge“ dar. Durch den Ankauf und die anschließende Sanierung des Hauses wird dieses wertvolle Fledermausquartier erhalten, aufgewertet und langfristig gesichert.
Die Kreisverwaltung Vulkaneifel beantragt Mittel aus Ersatzzahlungen zur Finanzierung der Maßnahme „Anlage einer Biodiversitätsinsel“ in der Gemarkung Duppach. Grundlage bildet das ebenfalls im Rahmen eines Konzeptionsantrags durch Ersatzzahlungen finanzierte Pflege- und Entwicklungskonzept. Durch die Pflanzung von Strukturelementen (Feldgehölzen / Streuobstbäumen) und der Entwicklung eines blütenpflanzenreichen Magergrünlands soll der Biotopverbund verbessert werden. Durch die Pflanzung von lokalen Sorten soll die Sortenvielfalt im Bereich Streuobst erhalten und gefördert werden. Weiterhin soll der Quellbach am Rand der Fläche renaturiert und ein Uferschutzstreifen angelegt werden.
Die Kreisverwaltung Vulkaneifel beantragt Mittel aus Ersatzzahlungen zur Finanzierung weiterer Maßnahmen in der VG Obere Kyll. Der Maßnahmenantrag basiert auf Grundlage des ebenfalls über Ersatzzahlungen finanzierten Konzepts, welches im Rahmen des vorangegangenen Konzeptionsantrags ausgearbeitet wurde. In den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde sollen insgesamt 10 weitere Teilprojekte umgesetzt werden. Sie sollen das ökologische Entwicklungspotential des Naturraums aufgreifen und entsprechende nachhaltige Verbesserungen mit verschiedenen Schwerpunkten (u. a. Auwaldentwicklung, Anlage Waldrefugium, Entwicklung von Trockenbiotopen) bewirken. Das Projekt ergänzt das sich derzeit in der Umsetzung befindliche Projekt „Obere Kyll – Natürlich gut!“ - 1. Tranche.
Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich plant eine ökologische Aufwertung des Burgweihers der Stadt Manderscheid (0,8 Hektar). Im Laufe der Jahre hat sich in diesem immer mehr Material abgelagert und der Weiher verlandet zunehmend. Damit droht der Verlust eines wichtigen Habitat für Insekten, Vögel und Pflanzen. In Ergänzung einer Gewässerunterhaltungsmaßnahme soll eine Verbesserung der ökologischen Funktion durch eine Aufwertung der Struktur des Burgweihers erfolgen. Die genaue Ausgestaltung dafür notwendiger Maßnahmen soll im Rahmen des Konzeptionsantrags erfolgen.
Im Rahmen einer mit Ersatzzahlungen finanzierten Konzeption wurden naturschutzfachliche Maßnahmen ausgearbeitet, die einer örtliche Vernetzung von Schutzgebieten und Biotopen dienen bzw. diese verbessern sollen. In unmittelbarer Nähe des Brohlbachtals wird die Biodiversität durch Vernetzung und Aufwertung von Biotopen/Schutzgebieten sowie die Errichtung von Korridoren und Trittsteinen in der Verbandsgemeinde Kaisersesch nachhaltig verbessert und gefördert. Hierzu werden mehrere Eh da-Flächen der Ortsgemeinde Brohl aufgewertet und neue Lebensräume geschaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung blütensuchender Insektenfauna. Die umzusetzenden Maßnahmen sind im Einzelnen die Anlage von Blühhecken, die Ausführung von Staffelmahd verbunden mit Aushagerung und extensiver Grünlandnutzung, der Freihaltung/Schaffung offener Bodenbereiche sowie der Anlage von Eidechsenhabitaten. Auf einzelnen Flächen werden auch Kombinationen dieser Einzelmaßnahmen realisiert. Neben der Erhöhung der Artenvielfalt soll von der Maßnahme eine Vorbildfunktion und ein Anreiz für Bürger:innen, Landbewirtschaftende und Kommunen ausgehen ebenfalls kleinere Aufwertungsmaßnahmen auf eigenen Flächen umzusetzen.
Das Projekt erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz beabsichtigt, den Elzbach langfristig in einen naturnäheren Zustand zu entwickeln und hierdurch die Funktion des Gewässers als Lebensraum für fließgewässertypische Arten zu beleben. Eine grundlegende Voraussetzung für eine derartige Entwicklung ist die Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit des Elzbachs für die Gewässerfauna. Dies soll u. a. am Standort „Geringer Mühle“ durch die Umgestaltung der vorhandenen Wehranlage realisiert werden. Das vorhandene Mühlenwehr ist für Fische und Kleinstlebewesen nicht zu überwinden und unterteilt den Lebensraum Elzbach in voneinander biologisch getrennte Abschnitte. Die Wehranlage soll nun in eine für Wasserorganismen durchgängige naturnahe Sohlengleite mit Niedrigwasserrinne umgestaltet werden.
Südlich der Ortsgemeinde Lissendorf erfolgt sukzessive die Freistellung eines für das Landschaftsbild charakteristischen Buntsandsteinfelsens sowie der angrenzenden Bereiche eines ehemaligen Niederwaldhanges. Von der Öffnung und Offenhaltung des Gesamtgebiets (ca. 3 Hektar) profitieren Arten der Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen sowie der Avifauna und können in ihrer örtlichen Population gestärkt werden. Besonders der Reaktivierung vorhandener Borstgrasrasen- und Heiderelikte kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Der Auenbereich des Welschbachs im Osten der Ortsgemeinde Kirchwald ist in einem Bereich von ca. 3,3 Hektar zu großen Teilen verbuscht und setzt sich aktuell überwiegend aus monoton strukturierten Gebüschen und Vorwaldstadien zusammen. Mit fortschreitender Verbuschung verliert das Gebiet zunehmend an Attraktivität für dort vereinzelt noch vorkommende Arten des Offenland- und Halboffenland wie beispielsweise Goldammer und Neuntöter, aber auch für Fledermäuse und Amphibien, wie beispielsweise dem Grasfrosch sowie für Insekten, wie Libellen und Schmetterlinge. Durch die Etablierung eines nachhaltigen Pflegekonzepts wird das frühere Biotopmosaik von Streuobstbeständen, artenreichen Wiesen, kleinen Tümpeln und der Uferzone des Welschbachs wiederhergestellt sowie in seiner Funktion naturschutzfachlich weiter aufgewertet.
Gutland (Bitburger Land) (D49)
Die Streuobstbestände mit Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sind an der Sauer charakteristische Biotopelemente mit entsprechender Artenausstattung. Das Maßnahmengebiet bei Langsur ist Bestandteil des prioritären Raums zur Umsetzung der Planung vernetzter Biotopsysteme (VBS) und liegt in unmittelbarem Verbund zum FFH-Gebiet „Sauer und Seitentäler“. Aufgrund der Überalterung des vorhandenen Streuobstbestand besteht Handlungsbedarf zum langfristigen Erhalt (Revitalisierungsschnitte) der hochwertigen Biotopelemente sowie entsprechender Neuschaffung (Neupflanzungen) zu deren Fortbestand. Bei einer Nichtdurchführung der Maßnahme wird der Streuobstbestand in den kommenden Jahren vollständig zusammenbrechen und damit ein Qualitätsverlust sowie langfristig ein Komplettverlust für die biotopgebundenen Arten einhergehen. Durch die Maßnahme erfolgt eine produktionsintegrierte Stärkung und Aufwertung der Fläche für den Biotopverbund und das Landschaftsbild.
Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet (D50)
Die Kreisverwaltung Südwestpfalz beantragte den Ankauf eines Grundstücks im Naturschutzgebiet „Battweiler Höhe“, dessen Schutzzweck insbesondere die Wiederherstellung und der Erhalt von Kalkmagerrasen ist. Durch den Ankauf der Parzelle kann künftig durch eine Umnutzung auf dem flachgründigen Kalkboden Kalkmagerrasen entwickelt werden und so dessen Flächenanteil deutlich erweitert werden. Ähnliche Maßnahmen auf anderen Flächen zeigten bereits ihre Wirksamkeit zur Erreichung der Entwicklungsziele.
Nach einer ersten Finanzierung eines Flächenerwerbs im Naturschutzgebiet Battweiler Höhe im Jahr 2017 bestand die Möglichkeit eine weitere Fläche innerhalb des NSG zu erwerben. Der Erwerb der Fläche innerhalb des nur 22 Hektar großen NSGs ist von hoher Bedeutung, da im Umkreis eine ackerbauliche Nutzung überwiegt und somit eine Erweiterung der wertvollen Kalkmagerrasen mit seltener Flora und Fauna möglich ist. Die naturschutzfachliche Aufwertung, Pflege und Entwicklung der Fläche werden über den Kauf zugunsten des Landes und der Biotopbetreuung langfristig sichergestellt.
Im Rahmen des Projekts, welches im Martelbachtal in der Gemarkung Hilst stattfindet, werden zwei Flächen erworben (Gesamtgröße ca. 0,3 Hektar), die im FFH- und VSG-Gebiet „Pfälzer Wald“ liegen. Die größtenteils brach liegenden Flächen liegen in einer Talaue, die temporär vom Martelbach durchflossen wird. Grundwasser steht hoch an. Durch eine jährlich durchzuführende einschürige Mahd sollen die Flächen zu artenreichen Nasswiesen entwickelt werden. Ebenfalls soll auf den Flächen ein Gewässer mit einer Grundfläche von ca. 150 Quadratmeter neu angelegt werden, um als Lebensraum die Entwicklung von Amphibien- und Libellenpopulationen zu fördern.
Im Rahmen des Projekts wird eine Fläche (0,95 Hektar) erworben, die sowohl im Naturschutzgebiet „Auf der Pottschütthöhe“ als auch im FFH-Gebiet „Zweibrücker Land“ liegt. Auf dem bereits größtenteils verbuschten und der weiteren Sukzession unterliegenden Flurstück soll durch manuelle Gehölzentnahme die Fläche der Mesobrometum-Relikte wieder vergrößert werden. Dies soll durch die anschließende Einbindung der Fläche in die bereits existierende Schafbeweidung im Rahmen der NSG-Pflege geschehen. Der Flächenerwerb sichert den in der RVO des Naturschutzgebiets bestimmten Schutzzweck, indem Kalkmagerrasen wiederhergestellt und durch den Erwerb langfristig erhalten werden kann.
Auf ca. 10 Hektar in den Gemarkungen Maßweiler sowie Reifenberg befinden sich hängige Waldbestände, die in einer Schlucht vom pauschal geschützten „Heilbach“ durchflossen werden. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt beherbergen die Waldflächen eine unterschiedliche Altersstruktur mit Buchen- und Eichendominanz. Über 100-jährige Eichen und Rotbuchen haben eine hohe Bedeutung als Biotopbäume. Dazu kommen noch jüngere Bestände dieser Bäume mit Entwicklungspotential. Hier soll ein Waldrefugium eingerichtet werden, in dem jegliche forstliche Nutzung aufgegeben wird, sodass sich Bäume und andere Biotoptypen ungestört weiterentwickeln können. Zukünftig sollen Verjüngungs-, Initial-, Optimal-, Terminal- und Zerfallsphasen nebeneinander existieren und dadurch eine hohe Arten- und Biotoptypendiversität garantieren.
In der Gemarkung Höhmühlbach im sog. „Mörlestalwald“ befindet sich auf ca. 7 Hektar ein Mischwald mit Traubeneichen-, Hainbuchen- und Kirschdominanz. Südlich des Waldes verläuft der Aschbach als nach § 30 BNatSchG geschützter Quellbach. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt beherbergen die Waldflächen eine unterschiedliche Altersstruktur. Über 120- jährige Traubeneichen und Hainbuchen haben eine hohe Bedeutung als Biotopbäume. Dazu kommen noch jüngere Bestände dieser Bäume mit Entwicklungspotential. Hier wird ein Waldrefugium eingerichtet, in dem jegliche forstliche Nutzung aufgegeben wird, sodass sich Bäume und andere Biotoptypen ungestört weiterentwickeln können. Zukünftig sollen Verjüngungs-, Initial-, Optimal-, Terminal- und Zerfallsphasen nebeneinander existieren und dadurch eine hohe Arten- und Biotoptypendiversität garantieren.
Im Bereich Maßweiler und Rieschweiler sollen auf drei Flurstücken produktionsintegrierte Maßnahmen zur Herstellung und Bewirtschaftung von Grünland durchgeführt werden. Die Grundstücke befinden sich in Angrenzung und Nachbarschaft zu den beiden Naturschutzgebieten "Auf der Pottschütthöhe" und "Auf dem Hausgiebel". Im Rahmen der vorgesehenen Bewirtschaftungsänderung von Getreideacker zu wertvollem Grünland (Mesobrometum) sollen die Flächen mit einem 10 Meter breiten, mehrjährigen Blühstreifen umpflanzt werden. Dafür soll regionales Saatgut verwendet werden. Die Nutzung als Acker in den Kernbereichen wird nicht mehr erfolgen. Stattdessen werden diese Bereiche einmal jährlich gemulcht, um eine Selbstbegrünung in Gang zu setzen. Während der Übergangsphase von Acker zu Grünland sollen zudem Lerchenfenster, wenn möglich, angelegt werden. Nach entsprechender Einstellung der Bedingungen ist in den Kernbereichen eine ein- bis zweischürige Heumahd vorgesehen.
Im Landschaftsschutzgebiet "Wallhalbtal-Schauerbachtal" sollen aufbauend auf dem Bericht zur "Quellkartierung im Westrich" Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von anthropogen beeinträchtigten Quellen konzipiert werden. Dazu sollen die Zustände ausgewählter Quellen überprüft werden, um daraus Maßnahmen zur Renaturierung und naturnahen Gestaltung der Quellbereiche abzuleiten. Das Ziel ist es, Quellen mit dem Zustand "stark geschädigt" in den Zustand "naturnah" zu überführen. Mögliche Maßnahmen können sein das Entfernen oder der Rückbau von Fassungen, Drainagen oder Leitungssystemen sowie die Gestaltung des Quellumfelds, z. B. durch Entfernen von standortfremdem Bewuchs. Der naturnahe Quellbereich von Fließgewässern (sog. Krenal) schafft derart spezielle Umweltbedingungen, dass sich eine höchst spezialisierte und charakteristische - und dadurch schützenswerte - Lebensgemeinschaft (sog. Krenon) bildet.
Das Projekt „Renaturierung des Auerbachs in Oberauerbach, 2. Bauabschnitt" erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Der Auerbach sowie der letzte Abschnitt des in ihn mündenden Bundenbachs sollen auf einer Länge von rund 245 Meter renaturiert werden. Momentan sind die Gewässer technisch ausgebaut und teilweise gepflastert. Die Zielsetzung der Renaturierungsmaßnahmen ist eine problemlose Durchwanderbarkeit des Fließgewässers für die aquatischen Organismen sowie das Entwickeln von Lebensräumen für die natürliche Fischfauna, Makrozoobenthos und Makrophyten. Dazu soll das Gewässerbett aufgeweitet werden, um den Lauf aktiv zu verlegen. Außerdem werden Strukturelemente zur Aufwertung eingebaut. Dieser Bauabschnitt ist Teil eines dreiteiligen Gesamtkonzepts. Die Maßnahmenkonzeption orientiert sich am Strahlwirkungskonzept mit dem Ziel, durch eine Aneinanderreihung von Trittsteinbiotopen und Transportstrecken die beiden Strahlursprünge ober- und unterhalb der drei Bauabschnitte zu vernetzen.
Auf ca. 4,8 Hektar in der Gemeinde Nünschweiler befinden sich eichen- und buchendominierte Waldbestände, welche unmittelbar an das FFH-Gebiet „Zweibrücker Land“ sowie das VSG „Hornbachtal und Seitentäler“ angrenzen. Etwa 2 Kilometer nördlich befindet sich das schon seit 2019 bestehende Waldrefugium Mörlestal. Die als Waldrefugium auszuweisenden Waldbestände bieten mit ihrer Lage, den topographischen Gegebenheiten sowie den unterschiedlichen Waldtypen optimale Voraussetzungen für eine rasche und ungestörte Entwicklung im Sinne der Projektziele. Zukünftig sollen Verjüngungs-, Initial-, Optimal-, Terminal- und Zerfallsphasen nebeneinander existieren und dadurch eine hohe Arten- und Biotoptypendiversität garantieren.
Im Rahmen des Projekts werden zwei benachbarte Grundstücke erworben (0,45 Hektar), die sich in einem kartierten Biotopkomplex aus Magerwiesen befinden. Die zunehmende Vergrasung und Verbuschung der Flächen soll gestoppt bzw. beseitigt werden, indem die Sukzessionsarten (insbesondere Adlerfarn und Besenginster) entfernt und die Flächen nachfolgend mit angepasstem Mahdregime gemäht werden. Je nach Entwicklung der Vegetation soll eine zweischürige Mahd mit Abräumen des Mähguts erfolgen. Unweit von den Flächen befinden sich das FFH-Gebiet „Zweibrücker Land“ sowie der Naturpark und Biosphärenreservat „Pfälzer Wald“. Des Weiteren befinden sich am Rand des Höhenzugs größere Waldbereiche sowie dazwischen einzelne Strauch- und Streuobstbestände, sodass in der Gesamtheit eine Mosaiklandschaft vorliegt. Zum Erhalt dieses Charakters ist besonders die Entwicklung und Pflege des Offenlands wichtig, wozu die vorliegende Maßnahme einen Beitrag leisten kann.
Im Tal der Moosalbe südöstlich von Steinalben erwirbt die VG Waldfischbach-Burgalben im Rahmen der Maßnahme 2,4 Hektar hängige Waldflächen. Die Flächen sind aktuell zu überwiegendem Teil mit Fichten und Douglasien bestockt (ca. 2 Hektar). Nach dem Ankauf sollen die Nadelbäume vollständig beseitigt werden. In zwei Durchgängen sollen die Bäume entnommen und anschließend Neupflanzungen von einheimischen, standortangepassten Bäumen durchgeführt werden. Der gesamte Hangbereich soll in einen Laubmischwald umgewandelt werden. Dem Bestand soll darüber hinaus an der westlichen Seite ein breiter Waldrand mit verschiedenen Bäumen und Sträuchern 2. Ordnung vorgelagert werden. Innerhalb der ersten 5 Jahre sind Pflegemaßnahmen vorgesehen, damit der Neuaufwuchs gesichert werden kann. Innerhalb der anschließenden 10 Jahre sollen dann weitere Pflegeeingriffe bei Bedarf möglich sein. Ist der neue Bestand gesichert, ist während bzw. auch nach dem Projekt eine Entwicklung eines Waldrefugiums vorgesehen. Ziel ist es, eine insgesamt so störungs- und eingriffsfreie sowie eigendynamische Entwicklung wie möglich zu erreichen.
Das Projekt „Renaturierung des Hornbachs von Brücke Birkhausen bis Bickenalbmündung" erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Der Hornbach ist infolge seiner historischen wasserbaulichen Überprägung in morphologischer Hinsicht in einem unbefriedigenden Zustand. Die Hauptdefizite resultieren aus dem Fehlen einer gewässertypischen Morphodynamik, welche die für die aquatischen Lebensgemeinschaften relevanten Habitate generiert. Die Aufwertung des Hornbachs durch Einbau verschiedener gewässertypischer und biologisch relevanter Strukturen soll zunächst die kurzfristige Bereitstellung einer morphologischen Mindestqualität für die Biozönose gewährleisten. Gleichzeitig soll eine punktuelle Redynamisierung des Hornbachs die fortlaufende Entwicklung in Gang setzen, welche langfristig zu einem selbstregenerierenden System führt. Im Einzelnen sind folgende, strukturverbessernde Maßnahmen vorgesehen: Herstellen von Uferabflachungen, Bettaufweitungen, Entnahme Ufersicherung, Uferanrisse, Initialisierung Eigendynamik, Verbesserung der Sohlstruktur durch Anlage von Kiesbänken und Totholz, Ausweisung von Gewässerrandstreifen
Pfälzer Wald (Haardtgebirge) (D51)
Um die Vereinbarkeit der Ziele zwischen Naturschutz und Tierhaltung zu fördern, soll bei einer bestehenden Beweidung der Zaunbau verbessert und das Risiko einer Tötung der Nutztiere durch Wildtiere vermindert werden. Dies soll dazu beitragen, die Beweidung zu sichern. Damit soll der Erhalt der Offenlandbiotope im Schwarzbachtal ermöglicht werden. Für den Umbau der Einzäunung der Weideflächen sind zusätzliche Zauntrassen freizustellen. Für die zusätzliche Sicherheit werden u. a. weitere Zaunpfähle gekauft, imprägniert und mit Isolatoren für die Elektrifizierung versehen.
Das Naturschutzgebiet Königsbruch liegt im Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen und gehört als FFH-Gebiet und VSG zum europäischen Schutzgebietsnetz „NATURA 2000". Die Flächen sind komplett im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz. In dem Gebiet breiten sich sowohl die Kanadische Goldrute als auch Gehölze massiv aus. Die Fläche würde sich zu einem Sukzessionswald mit Verlust wertgebender Arten des Feuchtgrünlandes entwickeln. Die für den Königsbruch wertbestimmende Biodiversität kann durch eine Erweiterung der extensiven Beweidung mittels Hinzunahme von Ziegen auf 60 Hektar erhalten und gefördert werden. Um dies zu ermöglichen, bekommt der Kreis eine Zuwendung aus Mitteln der Ersatzzahlungen, die zum Kauf eines mobilen Elektrozauns dient.
Ein ehemals als Acker- und Weinbergfläche genutzter südexponierter Hang nördlich von Waldhambach unterliegt seit Jahren der Sukzession, sodass große Teile bereits verbuscht sind. Die ehemals trockenwarmen Standorte mit Magerwiesen und Gebüschen (insbesondere Steinweichsel, Liguster und Feldahorn) drohen ganz zu verschwinden. Im Rahmen des Projekts sollen Maßnahmen durchgeführt werden, um diesen wärmebegünstigten Standort wieder aufzuwerten. Im Wesentlichen sollen maschinelle vegetationstechnische Maßnahmen sowie eine Beweidung durchgeführt werden. Einzelne Bergulmen sollen als Habitatbäume von umgebendem Gebüsch und Aufwuchs freigeschnitten werden. Anfallendes Gehölz aus der Entbuschung sowie die sich auf der Fläche befindlichen Sandsteine sollen jeweils zu Haufen zusammengelegt werden, um dadurch zusätzliche Mikrohabitate zu schaffen. Es soll sich insgesamt ein Mosaik aus Gebüschbeständen, Einzelbäumen und Magerrasenbereichen entwickeln.
Am Haardtrand bei Bad Bergzabern werden zwei Grundstücke (ca. 0,9 Hektar) in Hang- und Waldrandlage erworben, um darauf ein Biotop-Mosaik aus Wald, Streuobst, Totholz, Wiesenfläche und Trockenmauer zu schaffen. Die Maßnahmen auf den Flächen tragen zur Förderung und zum Schutz insbesondere thermophiler Insekten und Eidechsen, aber auch von Kleinsäugern und waldrandbewohnenden Vögeln bei. Im Konkreten werden Freistellungsmaßnahmen durchgeführt, um die offene Wiesenfläche wiederherzustellen und zu vergrößern, Sanierungsschnitte und Entnahme von Bäumen tragen sowohl zu einer Aufwertung der Gehölze bei als auch zu einer ausreichenden Besonnung der Trockenmauern, was überaus wichtig für Reptilien und Insekten ist.
Im Naturschutzgebiet "Wolfsägertal" wird ein teilverbuschtes Grundstück erworben, um mageres und artenreiches Grünland zu entwickeln. Durch die seit Jahrzehnten andauernde Aufgabe landwirtschaftlicher Nutzung in den Talauen der Südpfalz verbuschen ehemals artenreiche Grünlandflächen immer weiter, sodass deren Existenz akut bedroht ist. Die Pflege und Entwicklung von Grünland stellt daher ein wichtiges Ziel der einzelnen Talauen-Naturschutzgebiete dar. Durch die Verfügbarkeit eines weiteren Grundstücks ausschließlich für den Naturschutz besteht die Möglichkeit im NSG auf einer größeren Fläche Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Aufwertung durchzuführen. Das Grundstück soll zunächst entbuscht und daraufhin gemäht bzw. beweidet werden.
Im Bereich der OG Ramsen werden durch den Donnersbergkreis 22 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von ca. 13 Hektar erworben. Alle Flächen liegen an oder zu beiden Seiten des Eisbachs. Der größte Anteil der Flächen besteht aus Grünland, welches im Rahmen der Maßnahme in eine extensive, ökologische Bewirtschaftung überführt wird. Ziel ist die Entwicklung von artenreichem Grünland in diversen Ausprägungen, abhängig von der Feuchtigkeit durch die Nähe zum Eisbach. Darüber hinaus befinden sich auf nahezu allen Flächen Gehölzbestände in Form von bachbegleitendem Auenwald, Feldgehölzen und/oder Hecken. Hier sollen insbesondere die bachnahen Bereiche von Gehölzen freigestellt und freigehalten werden. Darüber hinaus ist geplant weitere Kleinstrukturen zur Aufwertung des Biotopkomplexes anzulegen. Dies umfasst insbesondere die Anlage von Reptilienhabitaten (z. B. Lesesteinhaufen) sowie die Schaffung von kleinen Senken und Mulden, die durch die Überschwemmung durch den Eisbach als Laichgewässer für Amphibien dienen sollen. Außerdem soll die Fließgewässerdynamik an einigen Stellen durch den Einbau von Strömungslenkern naturnaher gestaltet werden. Das Projekt wird in Kooperation zwischen der Kreisverwaltung und der Pollichia-Kreisgruppe Donnersberg durchgeführt.
Saar-Nahe-Berg- und Hügelland (D52)
Der Landkreis Birkenfeld trägt dazu bei, dass die Zielvorstellungen des Naturschutzes für einen Biotopverbund im „Naturpark Rhein-Hunsrück / Landschaftsschutzgebiet Hochwald“ umgesetzt werden. Durch den Ankauf von Flächen (ca. 40 Hektar), im Rahmen des Waldflurbereinigungsverfahrens Trauntal, wird eine Erhöhung des Alt- und Totholzes (gemäß BAT-Konzept) sowie die Schaffung von lichten Wäldern zur Förderung entsprechender Arten möglich. In Abstimmung mit der Oberen und Unteren Naturschutzbehörde wurden im Verfahren, dem § 7 LNatSchG konforme, zusätzliche Maßnahmen zur Aufwertung von Natur und Landschaft entwickelt. Die Suchräume der Maßnahmen liegen im Bereich der „Westlichen Idarvorberge“ und sind ein Bestandteil der „Planung Vernetzter Biotopsysteme“. Im ersten Schritt wird versucht innerhalb dieser Räume geeignete Flächen zu erwerben. Im Anschluss wird der Maßnahmenumfang und die damit verbundenen Kosten auf die verbindliche Flächengröße angepasst bzw. aktualisiert. Die dauerhafte Bewirtschaftung der Niederwaldflächen soll über ein zu erarbeitendes Nutzungskonzept für Niederwaldflächen erfolgen.
Im Rahmen eines Bodenordnungsverfahrens können in jeweils zwei Bereichen Grünlandflächen erworben und zusammengelegt werden. Dies bildet die Grundlage, um das Ziel der Entwicklung von struktur- und artenreichen Magerwiesenbiotopen zu erreichen. Typische wertgebende Pflanzenarten – insbesondere Orchideen – sowie Insekten wie etwa Tagfalter sollen dadurch in ihrem Bestand gestärkt und gefördert werden. Dazu sollen als Erstpflege Entbuschungsmaßnahmen sowie Mulchen und teilweise Mahdgutübertragung durchgeführt werden. In der Folge werden die Flächen extensiv gemäht sowie in Teilen periodisch gemulcht und Altgrasstreifen gefördert.
Im Zuge der Maßnahme werden Teilbereiche verbuschter Weinbergsbrachen sowie Felsbereiche des Hanges und vorhandene Trockenmauern freigestellt. Dabei werden mosaikförmig Gehölzstrukturen in der Hanglage belassen. Anschließend ist die Offenhaltung der Flächen mittels Beweidung bzw. Mahd vorgesehen. Gegebenenfalls wird auch die Durchführung einer Sekundärentbuschung erforderlich. Die geplanten Freistellungsflächen liegen direkt neben einer bereits früher entbuschten und nun offengehaltenen Hangfläche, dem „Weinbergsterrassen- und Orchideenpfad am Staudernheimer Hang“. Mit der beantragten Erweiterung werden nun ergänzende Bereiche zur Förderung von flachgründigen, trockenen Biotopen wie Halbtrockenrasen, Trockenrasen und Felsen geschaffen.
Bei Dannenfels am Donnersberg befindet sich an der sog. Dannenfelser Mühle ein fischereiwirtschaftlich genutzter Teich, der gleichzeitig als Anziehungspunkt für Amphibien fungiert, die diesen als Laichgewässer nutzen. Um zu dem Gewässer zu gelangen, müssen die Amphibien jedoch die Landesstraße L398 bzw. eine schwer überwindbare Bordsteinkante überqueren, sodass viele Amphibien überfahren werden bzw. in die Gullys zur Straßenentwässerung fallen. Im Rahmen des beantragten Projekts eröffnet sich die Möglichkeit auf der Seite der Straße, von der die Amphibien in Richtung Fischteich wandern, ein „Ausweichgewässer“ anzulegen, sodass keine Straßenüberquerung mehr nötig ist und dadurch erhebliche Individuenverluste vermieden werden können. Auf einem Flurstück soll in einem feuchten Bereich mit hoch anstehendem Grundwasser eine Geländevertiefung von ca. 1.000 Kubikmetern Volumen und 600 Quadratmetern Fläche als Teich mit verschiedenen Tiefenzonen angelegt werden, welcher durch Druckwasser und Wasser des benachbarten Gerbachs gespeist wird.
Das Projekt „Herstellung der Durchgängigkeit der Pfrimm in der Geamrkung Dreisen“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. In der Gemarkung Dreisen weist die Pfrimm noch einen massiv ausgebauten und befestigten Abschnitt auf. Im Mündungsbereich des Hasenbachs ist der Fluss naturfern ausgebaut und es hat sich ein hoher Absturz (Sohlsprung) gebildet. Oberhalb der Brücke Bahnhofstraße verhindert ein Sohlgurt eine ausreichende Passierbarkeit. Ebenso ist das Wehr östlich des Münsterhofs nicht durchwanderbar. All diese Hindernisse sollen ab- bzw. umgebaut werden, um eigendynamische Entwicklungsprozesse des Gewässers zu fördern und eine nachhaltige Aufwertung von Natur und Lanschaft zu erreichen. Insbesondere sollen die Renaturierungsmaßnahmen fließgewässergebundenen Arten zugutekommen.
Sechs überwiegend verlandete und teils beschattete Bestandsgewässer sollen von Bewuchs freigestellt werden und im südlichen Bereich eine deutliche Flachwasserzone erhalten. Dabei ist vorgesehen, anschließend an die Uferzone, ausgeprägte Übergangsbereiche zu gestalten um eine zusätzliche Habitatstrukturerhöhung für Libellen und Amphibien zu erzielen. Um diese fortwährend zu erhalten und weiter aufzuwerten, ist eine regelmäßige Folgepflege zur Freihaltung des Gewässers eingeplant.
Das Projekt „Renaturierung des Gewässersystems Gemarkung Birkenfeld“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Verbandsgemeinde Birkenfeld beabsichtigt die Fortführung der Renaturierung des Gewässersystems im Bereich des Stadtgebiets Birkenfeld. Zielsetzungen sind die Förderung der Eigendynamik und der Durchgängigkeit sowie die Wiederherstellung eines naturnahen Zustand des Gewässersystems. Hierzu sollen Sohl- und Uferbefestigungen sowie Abstürze entfernt werden und eine Neu- und Umgestaltung von Gewässerabschnitten erfolgen. Dabei werden standortfremde Gehölze beseitigt und ein Feuchtbiotop geschaffen. Ergänzend wird die Umgestaltung bestehender Teichanlagen in Hinblick auf die Anforderungen des Fließgewässers erfolgen.
Die Kreisverwaltung Birkenfeld wird innerhalb des Projekts eine rd. 1,2 Hektar große Fläche in der Gemarkung Meckenbach erwerben und naturschutzfachlich aufwerten. Bei der Fläche handelt es sich um eine Feuchtwiese mit Quellmulde und Orchideenvorkommen (Dactylorhiza majalis; Rote Liste-Verantwortungsart: Zustand gefährdet). Das Orchideenvorkommen ist von Stickstoffeinträgen der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung, unzureichendem Nährstoffentzug auf der Fläche selbst sowie einer zunehmenden Beschattung, aufgrund fortschreitender Verbuschungen angrenzender Gehölzstrukturen, bedroht. Zum Erhalt und zur Aufwertung des Orchideenvorkommens sowie der örtlichen Artenvielfalt sind auf der Gesamtfläche mehrere Initial- und Unterhaltungsmaßnahmen vorgesehen.
Die Kreisverwaltung Bad Kreuznach plant im Kommunal- und Privatwald der Ortsgemeinde Simmertal eine ökologische Verbesserung der Biotopstrukturen entlang eines Gewässerlaufs (§ 30 Biotop; Quellbach) in einem teils vorgeschädigten Fichten/Douglasien-Reinbestand. Neben einer gewässernahen Gehölzentnahme sind naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen im Uferbereich und Gewässer wie z.B. Uferabflachungen zur Schaffung kleinerer Auenbereiche und Freilegung des Gewässerzulaufs, vorgesehen. Eine Teilentnahme von Wurzelstöcken im Ufernahbereich soll die Entwicklung einer Erlennaturverjüngung begünstigen. Im Fortlauf des Projektes ist vorgesehen diese durch Pflegemaßnahmen gezielt zu fördern und zu etablieren.
Der Landschaftspflegeverband Birkenfeld e. V. plant im Landschaftsschutzgebiet „Hochwald - Idarwald mit Randgebieten“, im Rahmen des vereinfachten Flurbereinigungsverfahren Vollmersbach, auf ca. 2,9 Hektar ergänzende, naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen umzusetzen. Hierbei sollen wertvolle Halbtrocken- und Trockenrasen im Mosaik mit Einzelbäumen und Feldgehölzen erhalten, weiterentwickelt und in ihrer Artenausstattung verbessert werden. Die zunehmende Sukzession gefährdet die Offenbereiche der Halbtrocken- und Trockenrasen, die daran gebundenen Arten und führt zu einem Rückgang der lokalen Biodiversität sowie einer Veränderung des Landschaftsbildes. Mittels der beschriebenen Maßnahmen soll der Verlust der Biotopausstattung und -qualität verhindert sowie den Zielvorgaben der kartierten Biotopkomplexe und des Biotopverbunds entsprochen werden.
Die Ortsgemeinde Lohnweiler weist im Rahmen der Maßnahme auf eigenen Flächen ein Waldrefugium sowie vier Baumgruppen gemäß BAT-Konzept (Konzept zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz) aus. Die Refugiumsfläche hat eine Größe von ca. 4,2 Hektar und besteht hauptsächlich aus 135-jährigen Buchen (2,7 ha) sowie 100-150-jährigen Eichen (1,5 Hektar). Darüber hinaus gibt es noch geringere Bestände an alten Kirschen und Bergahorn. Die südlicher gelegenen BAT-Gruppen bestehen aus insgesamt 27 Bäumen, 17 Buchen sowie 10 Eichen mit einem BHD > 40 Zentimeter. Die BAT-Gruppen werden im Gelände markiert und bleiben dort bis zum Zerfall der ausgewählten Bäume erhalten. Absterbende, umgefallene Bäume bleiben als stehendes oder liegendes Totholz im Bestand. Auch bei aufkommender und etablierter Verjüngung findet keine Räumung der markierten Bäume statt. Das Ziel insgesamt ist die Sicherung von Alt- und Totholzbereichen im Gemeindewald, insbesondere zur Aufwertung des Lebensraums von an diesen Biotoptyp angewiesene Arten wie z. B. die Bechsteinfledermaus oder der Grauspecht. Zukünftig sollen Verjüngungs-, Initial-, Optimal-, Terminal- und Zerfallsphasen nebeneinander existieren und dadurch eine hohe Arten- und Biotoptypendiversität garantieren.
Auf zwei Flurstücken im Eigentum der Pollichia e. V. in der Gemarkung Steinbach am Donnersberg befinden sich entlang des Eischbachs sieben kleine, ausgetrocknete Teiche sowie ein noch wasserführender, aber verlandender Teich (Fläche ges. ca. 2.000 Quadratmeter). Diese Teiche sollen reaktiviert bzw. revitalisiert werden, um einen Feuchtbiotopkomplex zu entwickeln. Die Teiche sollen zukünftig unterschiedliche Morphologien aufweisen: geringe Tiefen mit wenig Möglichkeiten für Unterwasserbewuchs und tiefere Teiche für die Entwicklung einer artenreichen Unterwasserflora und Uferzone.
Die Ortsgemeinde Homberg weist im Rahmen der Maßnahme auf eigenen Flächen ein Waldrefugium aus. Die Refugiumsfläche hat eine Größe von ca. 9,1 Hektar und besteht hauptsächlich aus Buchen sowie Eichen, welche beide teilweise bereits bis zu 200 Jahre alt sind. Darüber hinaus gibt es noch größere Bestände an Hainbuchen. Im Waldrefugium werden absterbende und umgefallene Bäume als stehendes oder liegendes Totholz im Bestand bleiben. Auch bei aufkommender und etablierter Verjüngung findet keine Räumung der Bäume statt. Das Ziel insgesamt ist die Sicherung von Alt- und Totholzbereichen im Gemeindewald, insbesondere zur Aufwertung des Lebensraums von an diesen Biotoptyp angewiesene Arten wie z. B. die Bechsteinfledermaus oder diverse Pilzarten. Zukünftig sollen Verjüngungs-, Initial-, Optimal-, Terminal- und Zerfallsphasen nebeneinander existieren und dadurch eine hohe Arten- und Biotoptypendiversität garantieren.
Oberrheinisches Tiefland und Rhein-Main-Tiefland (D53)
Die Kreisverwaltung Alzey-Worms beantragte für das Flurbereinigungsverfahren Ensheim IV landespflegerische Aufwertungsmaßnahmen. Vorhandene Gehölzflächen sollen bestehen bleiben, eine fortschreitende Verbuschung auf artenschutzfachlich hochwertigen Grünlandflächen zurückgedrängt werden. Ehemalige Weinbergflächen sind weiter auszuhagern, um die Wiederherstellung ursprünglicher Pflanzengesellschaften zu fördern.
Das Naturschutzgebiet Marlachwiesen zeichnet sich durch weite und offene Feuchtgrünlandbereiche aus. Durch die Finanzierung eines Flächenankaufs und von Maßnahmen zur Entwicklung von Amphibiengewässern und Gehölz- und Grünlandstrukturen wird die wertgebende Struktur des NSG weiterentwickelt und aufgewertet. Dadurch, dass die umliegenden geschützten Flächen extensiv bewirtschaftet werden, ermöglicht die Maßnahme die Vergrößerung des naturschutzfachlich wertvollen Bereichs. Zur Erreichung der Ziele werden die auf den Flächen befindlichen baulichen Anlagen zurückgebaut, die Teiche in Amphibiengewässer umgewandelt und die Gewässer- und Grünlandstrukturen in Stand gesetzt.
Im Rahmen eines bewilligten Konzeptionsantrages wurde für den geschützten Landschaftsbestandteil „Weinbergsbrache Windberg / Sybillenstein“ (ca. 4 Hektar) in der Gemarkung Alzey-Weinheim ein Beweidungskonzept (Ziegen und Schafe) erarbeitet. Ziel der Maßnahme ist es nun das Konzept der fachgerechten Beweidung umzusetzen, um eine dauerhafte Offenhaltung und Extensivierung der südexponierten Rebbrache zu erzielen. Innerhalb verbuschter Bereiche werden nicht-standortgerechte Gehölze entnommen, um die Entstehung einer halboffenen Weidelandschaft zu fördern. Damit einhergehend soll eine Aufwertung des Landschaftsbildes, durch den Erhalt des belebenden Elements in der weitgehend ausgeräumten Kulturlandschaft Rheinhessens sowie eine Sicherstellung der Lebensstätten der entsprechenden Tier- und Pflanzenarten erzielt werden.
Das Projekt „Herstellung der Längsdurchgängigkeit der Pfrimm; Rückbau Wehr Wiesenmühle“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die ökologische Durchgängigkeit der Pfrimm ist durch das letzte bestehende Stauwehr der Wiesenmühle unterbrochen. Die Wassertiefen im Unterwasser des Wehres sind zu gering um eine Durchwanderbarkeit der Leitfischarten (Leitfischart Barbe) zu gewährleisten. Durch den ökologischen Umbau des Wehres soll eine vollständige Längsdurchgängigkeit des Gewässers für Fische und Makrozoobenthos hergestellt werden.
Das Projekt „Renaturierung des Nordelsheimer Baches in der Gemarkung Undenheim, Teil II“ erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz wird einen Gewässerabschnitt des Nordelsheimer Baches (Gewässer III. Ordnung / Gesamtlänge ca. 1 Kilometer / 5 Ausbauabschnitte / Gemarkung Undenheim) bis zu einem östlich gelegenen, vorhandenen Biotop (nach § 30 BNatSchG) naturnah ausbauen. Ziel ist es dabei Grundlagen zur Eigenentwicklung und Revitalisierung des Gewässers zu schaffen. Im Rahmen der Renaturierung soll das Gewässerbett, zur Herstellung von Rückhaltevolumen und artenreichen neuen Lebensräumen, aufgeweitet und naturnah umgestaltet werden. Damit einhergehend erfolgt eine Revitalisierung des Gewässers sowie Entwicklung und Schaffung neuer Lebensräume. Das Gewässer sowie die angrenzenden Flächen werden durch die Maßnahmen in einen dauerhaft höherwertigen Zustand gebracht.
Das Naturschutzgebiet (NSG) Kalksteinbrüche Rosengarten gehört zu den besonders artenreichen Schutzgebieten im Landkreis Alzey-Worms. Durch Flächenankauf einer angrenzenden Ackerfläche (ca. 3 Hektar) wird das Naturschutzgebiet nach Nordosten erweitert und damit der Biotopverbund zum Vogelschutzgebiet „Höllenbrand“ gestärkt. Die Fläche wird in den nächsten 4 Jahren von einer Intensivackerfläche in Dauergrünland umgewandelt. Dabei wird der oberflächennah anstehende Kalkstein freigestellt. Dies soll dazu führen, dass sich geschützte Arten aus dem NSG Rosengarten auf der Fläche etablieren. Die Entwicklung des Gebietes soll über eine anschließende 11-jährige Pflege so weit vorangetrieben werden, dass es nach Ablauf des Projektes in das bestehende Naturschutzgebiet eingegliedert werden kann.
Der Ausgangszustand zweier Flächen (Acker bzw. Landschaftsrasen) im Außengebiet der Stadt Ludwigshafen lässt Potentiale für den Naturschutz ungenutzt. Beide Flächen – ein bereits vorhandener Ackerstreifen bzw. eine Wiesenfläche – sollen umgebrochen und mit angepasstem autochthonem Saatgut angesät werden. Dadurch wird Lebensraum für hochwertige Gräser, Stauden sowie annuelle Pflanzen und darauf folgend auch Insekten geschaffen. Eine an die neue Einsaat angepasste Mahd (1-2 mal im Jahr) trägt zur Entwicklung der Flächen im Sinne des Naturschutzes bei.
An zwei Straßen und innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzflächen zwischen Arzheim und Landau haben sich – stellenweise auch fragmentarisch – Hohlwege erhalten, die größtenteils bereits mir krautigen sowie auch verholzenden Pflanzen überwachsen sind. Insbesondere im Bereich der "Wüstung Serlingen" kommen mehrere Hohlwege kreuzförmig zusammen. Darüber hinaus befindet sich in der ehemaligen Tongrube eine teilweise schon stark verbuschte Lösssteilwand. Die geplanten Maßnahmen zur Aufwertung der Hohlwege und Lösswände umfassen die Entbuschung und Instandsetzung, die Pflege der Gehölze oberhalb der Wände als Erosionsschutz, die Schaffung von Rohbodenbereichen am Fuß der Lösswände sowie in Phase II die folgende Entwicklungs- und Erhaltungspflege. Durch die geplanten Maßnahmen kann die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Lösswände und Hohlwege wiederhergestellt werden.
Auf zwei Grundstücken in Landau-Mörzheim im Eigentum der NVS NaturStiftung Südpfalz werden Halboffenlandstrukturen geschaffen. Auf dem schmaleren der beiden Grundstücke soll ein ca. 120 Meter langer Streifen von Gehölzen befreit werden, um eine geschützte, sonnenexponierte Offenlandfläche zu erhalten. Dies soll auch bei dem größeren Grundstück geschehen. Außerdem soll im Inneren der Fläche über die Öffnung einer 3 Meter breiten Schneise im Gehölzsaum ein Zugang zur Innenfläche geschaffen werden. Durch diese Schneise entsteht eine zusätzliche Grenzfläche zwischen vertikaler Gehölzstruktur und offener Krautschicht. In der Innenfläche werden wiederum Gehölze entfernt, um eine geschützte und abwechslungsreiche Halboffenlandstruktur herzustellen.
Auf zwei ehemalig ackerbaulich genutzten Flächen befindet sich momentan noch verbrachtes Grünland mit Verbuschungstendenzen. Nach Ankauf im Rahmen des Projekts soll sich auf den Flächen eine Verzahnung von Kalk-Magerrasen mit Heckenstrukturen und Säumen entwickeln. Die auf benachbarten Flächen bereits vorkommenden geschützten Pflanzenarten, wie z. B. die Türkenbuntlilie oder die Küchenschelle, sollen sich auch auf den anzukaufenden Flächen ausbreiten. Dazu sind Mulch- und Mahdmaßnahmen sowie die Entnahme und Zurückdrängen von Stockausschlägen von Schlehe oder Hartriegel vorgesehen.
Das ehemals als Weinberg genutzte Gebiet "Höllenberg" im FFH-Gebiet „Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt“ verbuscht und verwaldet immer weiter, sodass die Eignung der Flächen für wärmeliebende Pflanzen und Tiere weiter abnimmt. In der Vergangenheit wurden hier bereits u. a. außergewöhnlich viele seltene Hymenopteren nachgewiesen. Zur Wiederherstellung und Sicherung der wertgebenden Biotoptypen (Kalkmagerrasen, xerotherme Gebüschvegetation) und der damit verbunden Erhöhung der Vielfalt wärmeliebender Pflanzen- und Tierarten ist somit eine Entbuschung und Offenhaltung des Gebiets erforderlich. In Zusammenarbeit mit dem NABU soll eine Eselbeweidung über 15 Jahre etabliert werden.
Auf drei Grundstücken der Gemarkung Zeiskam sollen Halboffenlandstrukturen entwickelt werden, um für an diesen Biotoptyp angewiesene Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten zu können. Zwei Grundstücke sind aktuell größtenteils verbuscht bzw. mit mittelgroßen Bäumen bestanden. Ein Grundstück, welches sich zwischen den beiden vorgenannten befindet, weist zwar noch teilweise Halboffenlandcharakter auf, unterliegt jedoch auch einer zunehmenden Verbuschung. Im Rahmen des Projekts sollen unter anderem Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt werden sowie Bäume entfernt und wiederkehrende Mäharbeiten zur Offenhaltung erfolgen.
Das Großfischlinger Feuchtgebiet liegt im FFH-Gebiet „Modenbachniederung“, im VSG-Gebiet „Speyerer Wald,Nonnenwald und Bachauen zwischen Geinsheim und Hanhofen“ sowie im Landschaftsschutzgebiet „Mittleres Modenbachtal“ und stellt ein Teich- und Tümpelsystem dar, welches in der Vergangenheit Lebensraum bot für eine Vielzahl von an Feuchtgebiete gebundene Vogelarten. Eine seit Jahren fortschreitende Verbuschung der Fläche hat die wertgebenden Biotope jedoch seitdem vermindert. Auf ca. 3 Hektar sollen daher Sträucher und Bäume entnommen und zurückgedrängt werden, um den ehemaligen Offenlandcharakter des Feuchtgebiets wiederherzustellen.
Auf vier Grundstücken in der Queichaue bei Hochstadt (ca. 1,9 Hektar) sollen Maßnahmen zur Reduzierung und Verdrängung der Goldrutenbestände sowie der Strauchweiden entlang von Teichufern durchgeführt werden. Die sich auf den Flächen befindlichen sog. „Hochstadter Teiche“ befinden sich sowohl im Vogelschutzgebiet „Offenbacher Wald, Bellheimer Wald und Queichwiesen“ als auch im FFH-Gebiet „Bellheimer Wald mit Queichtal“. Die Goldrutenbestände entlang der Teichufer bilden stabile, sich ausbreitende Bestände. Aufgrund ihrer Ausbreitung über Wurzelausläufer und unterirdische Sprosse sind sie sehr konkurrenzstark und überwachsen in frischen bis wechselfeuchten Bereichen artenreiche Staudensäume. Insbesondere Schilf- und Röhrichtbestände als Brut- und Nahrungsgebiet für Vögel sind dadurch gefährdet und können nun durch die geplanten Maßnahmen wieder gefördert werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Kiesgrube in Schweighofen befindet sich ein Weiher, der hauptsächlich mit Robinien und Brombeeren umwachsen ist. Die NVS-Stiftung beantragt Mittel aus Ersatzzahlungen zur Finanzierung von Maßnahmen zur Entfernung standortfremder Gehölze, um die Beschattung des Weihers zurückzunehmen. Dadurch wird eine ausreichende Besonnung gewährleistet, um die Larvenentwicklung ektothermer Tiere zu fördern. Außerdem wird eine Eutrophierung des Gewässers verhindert, wenn die organischen Einträge durch Laubfall unterbunden werden. Das Gebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet „Bienwald“, dessen Schutzzweck die Erhaltung der landschaftlichen Eigenart des Bienwalds u. a. mit seinen stehenden Gewässern ist.
Im südpfälzischen Raum wurden für drei Bereiche (Hochstadt, Herxheim, Freckenfeld) Konzeptionen zur Aufwertung von Lössstrukturen erstellt. Geplant wurden und nun umgesetzt werden Auflichtungs- und Freistellungsmaßnahmen der sonnenexponierten Steilwände und der Sohlen und Entnahme von Lössmaterial an den Keilen zur Wiederherstellung von Steilwänden. Ebenfalls sollen zur Steigerung des faunistischen Potentials geeignete Nahrungshabitate in der Umgebung entwickelt werden. Maßnahmenvorschläge für ein langfristiges Pflegekonzept zur Verhinderung einer neuerlichen Wertminderung wurden ebenfalls formuliert. Das gewachsene Profil der Hohlwege und Lösswände soll bei Durchführung der Maßnahmen möglichst nicht beeinträchtigt werden, um bereits wertvolle Bereiche nicht zu beschädigen.
Bereits sich in Umsetzung befindlich sind Maßnahmen im Bereich Hochstadt und Essingen (vier Hohlweg-/Lösskomplexe) und im Bereich Freckenfeld (fünf Hohlweg-/Lösskomplexe).
Im Landschaftsschutzgebiet Kaltenbachbruch - Teil des Vogelschutzgebiets Speyerer Wald, Nonnenwald und Bachauen zwischen Geinsheim und Hanhofen - werden Maßnahmen zur Aufwertung von Feuchtgebietslebensräumen umgesetzt. Gemäß des erarbeiteten natur- und artenschutzfachlichen Entwicklungskonzeptes werden offene Schilf- und Seggenflächen und temporäre Wasserflächen wiederhergestellt sowe halboffene Strukturen geschaffen. Als Bestandteil des Bachauensystems der Südpfalz ist der Kaltenbach eine wichtige Vernetzungsstruktur von Biotopen und für viele Tierarten. Für Binnenlandverhältnisse konnten in der Kaltenbachaue auf einer Fläche von ca. 40 Hektar in der Vergangenheit eine hohe Zahl von mehr als 100 auf Feuchtgebiete angewiesene Vogelarten beobachtet werden. Um den negativen Entwicklungen durch sukzessive Aufgabe der Flächennutzung in der Aue entgegenzuwirken, sind die geplanten Maßnahmen unbedingt erforderlich.
In einer Maßnahmenkonzeptionierung soll im Stadtgebiet Worms der Neubau von Amphibientümpeln und die Wiederherstellung, Verbesserung bzw. Reaktivierung früherer Laichgewässer geplant werden (Gesamtmaßnahmenfläche ca. 2 Hektar auf 15 Flurstücken in 4 Ortslagen). Der Schwerpunkt der beantragten Maßnahmenkonzeption liegt auf der Erstellung der Genehmigungsplanung sowie der darauf aufbauenden Ausführungsplanung. Mittels dieser kann die Ausschreibung und damit verbunden die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen. Dies soll durch Einreichung eines oder mehrerer Maßnahmenanträge gewährleistet werden.
Im Maßnahmenraum Gau-Algesheimer Terrasse besteht die Möglichkeit für den Arten- und Biotopschutz geeignete Grundstücke zu erwerben und Maßnahmen zur nachhaltigen naturschutzfachlichen Aufwertung des Naturhaushalts sowie des Landschaftsbildes umzusetzen. Die Aufwertung soll in erster Linie durch die Anlage lichter Gehölzbestände und locker bepflanzter (Wild-)Obstwiesen, mit einem hohen Offenlandanteil, erreicht werden. Ackerflächen werden durch Selbstbegrünung und regelmäßiges Mulchen zu mageren Grünlandflächen entwickelt. Bei passenden Rahmenbedingungen werden diese im Einzelfall auch durch Beweidung bewirtschaftet. Ziel des Projektes ist es funktionsfähige Trittsteinbiotope, zur Ergänzung bestehender Kernlebensräume, für die heimische Vogelwelt und speziell für die Leitart Neuntöter zu schaffen.
Die Flächen des Kiesbuckel-Geländes sind aktuell im westlichen Teil überwiegend mit Brombeere, Goldrute und Japan-Knöterich bewachsen. Dies führt zu einem Verschwinden heimischer Gräser und Blütenpflanzen. Aus diesem Grund wird eine Beweidung der Fläche mit Schafen und Ziegen etabliert, um eine Magerrasenvegetation zu entwickeln. Die Fläche weist bereits jetzt ein strukturreiches Mikrorelief auf, welches in Kombination mit den Aufwertungen zu einer Verbesserung des Lebensraums insbesondere für Wildbienen beiträgt. Östlich an die zu entwickelnde Fläche bleiben Baumweiden und eine Mähwiese im Bestand erhalten, sodass insgesamt ein strukturreiches Gebiet geschaffen wird.
In der Gemarkung Erlenbach bei Kandel werden Grundstücke von insgesamt ca. 4 Hektar Fläche erworben mit dem Ziel strukturreiche Lebensraumkomplexe aus mageren Flachlandmähwiesen, Stillgewässern und Gehölzinseln zu entwickeln. Dies soll durch Eingriffe in die Gehölzstrukturen, Uferfreistellung der bestehenden Naturschutzteiche sowie extensive Pflege der Wiesenflächen geschehen. Durch die Änderung der Grünlandbewirtschaftung – insbesondere durch Verzicht auf Düngung – wird die Entwicklung von an den Standort angepassten Biotoptypen gefördert, die in der Folge wieder als Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Organismen fungieren können.
Das Projekt erfüllt die Kriterien zur Kofinanzierung einer Aktion Blau Plus-Förderung mit Ersatzzahlungen. In diesem ist vorgesehen den mit einer Folie künstlich angelegten und mittlerweile undichten Teich zurückzubauen und das Quellbächlein, den Weedgraben, über einen naturnah gestalteten Gewässerlauf über das Gelände zu führen und an den Flomborn (Altbach) anzubinden. Das Planungsgebiet liegt im WRRL-Bearbeitungsgebiet "Oberrhein" und gehört zur WRRL-Planungseinheit "Selz-Pfrimm". Der Oberflächenwasserkörper wird als erheblich veränderter Gewässerkörper eingestuft. Das Maßnahmenziel ist eine Aufwertung zur Erreichung eines "guten ökologischen Potentials".
Am Dierbach (Landkreis Südliche Weinstraße) besteht die Möglichkeit einen 250 m² großen Teich und 1,5 Hektar umgebende Fläche mit Schilfröhricht, Feuchtwiesen und Gehölzstrukturen zu erwerben. Das künstlich eingefasste Ufer des Fischteiches wird in ein naturnahes Ufer mit Flachwasserzonen umgewandelt, um ein Amphibienbiotop zu entwickeln. Der Baumbestand der umliegenden Flächen wird zugunsten von Schilfröhricht und seggenreichen Feuchtwiesen ausgelichtet. Die Feuchtwiesen werden durch schonende Mahd gepflegt. So wird Lebensraum für Insekten und Wiesenvögel entwickelt.
Inmitten der intensiv landwirtschaftlich genutzten Feldflur (Weinbau) in Landau-Mörzheim besteht die Möglichkeit zwei Flurstücke zu erwerben, die verbracht sind. Die dort schon vorhandenen relativ zahlreichen Strukturen (hohe und niedrige Bäume, Buschwerk, Hecken, Wiesenfläche) sollen durch den Erwerb gesichert und weiter aufgewertet werden. Ziele der Maßnahme sind die Entwicklung eines strukturreichen Gehölzriegels mit artenreichen Wiesenbereichen und die Sicherung und weitere Erhöhung der Artenvielfalt. Ebenfalls wird durch den Erhalt und die Aufwertung der Flächen ein Trittsteinbiotop geschaffen zur Vernetzung der Landschaftsschutzgebiete „Täler Brühl- und Schleidgraben“ im Süden und „Birnbachtal West und Ost“ im Norden, die beide in Ost-West-Richtung entlang der Bachtäler verlaufen.
Als Ergebnis eines vorangegangenen Projekts zur Erarbeitung eines Maßnahmenkonzepts wurden sechs mögliche Teilprojekte zur Aufwertung des Lebensraums von Steinschmätzer, Wiedehopf und Zauneidechse innerhalb des Vogelschutzgebiets Höllenbrand erarbeitet. Mit Beginn der Umsetzung werden nun zunächst zwei der sechs Teilprojekte umgesetzt. Konkret werden mittels der Freistellung und Sanierung vorhandener Trockenmauern, der Herstellung von vorgelagertem extensivem Grünland, der Freistellung sonnenexponierter Böschungen, der Neuanlage von Trittsteinbiotopen sowie durch die Anlage von Lesesteinhaufen und der Einbringung von Brutröhren verbesserte Bedingungen der Habitatqualität für die genannten Arten geschaffen. Darüber hinaus werden beispielsweise auch Zauneidechsen und Wildbienen von den Maßnahmen profitieren. Ziel ist es strukturierte Wechsel von artenreichen Böschungen, wärmeliebenden Gebüsch- und Heckenstrukturen, Löss- und Lehmwänden, offenen Böden, Trockenmauern und sonstigen Steinelementen mit ausreichend Versteckmöglichkeiten sowie möglichst freier, nicht beschatteter Böschungen mit eingestreuten Grüninseln zu schaffen und somit ausreichend Nist- und Versteckmöglichkeiten sowie Jagdreviere anzubieten.
Durch Ankauf, Entwicklung und Pflege von Flächen (ca. 13 Hektar) im Naturschutz-, Vogelschutz- und FFH-Gebiet soll der Erhalt, die Wiederherstellung und die Aufwertung des Lebensraums „Dünen- und Sandgebiete Mainz-Ingelheim“ sowie des “Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim“, unter Erhöhung der Strukturvielfalt und standortgemäßer Bewirtschaftung, sichergestellt werden. Hiervon sollen vor allem bedrohten Arten wie Wiedehopf, Heidelerche, Neuntöter sowie Sand-Silberscharte und Spanische Flagge profitieren.
Das FFH-Gebiet „Dürkheimer Bruch“ wird von wechselfeuchten Wiesen, kleinen Fließgewässern sowie Hecken geprägt. In der Vergangenheit zeichnete sich das Bruch aber auch durch eine weite Verbreitung von artenreichen Stromtalwiesen aus, die früher als Streuwiesen genutzt wurden. Durch Änderung der Nutzungsart (Entwässerung, Düngung, Vorverlegung des Schnitts, Nutzung als Pferdekoppel) degradierten und verschwanden die artenreichen und mageren Wiesen zusehends, da sie sich aus standortökologischer Sicht als ungedüngte und einmal im Jahr erst im Herbst gemähte Wiesen auf wechselfeuchten bis nassen Standorten charakterisieren.
Über die derzeit laufende Unternehmensflurbereinigung „Dürkheimer Bruch“ besteht nun die Möglichkeit im Rahmen von zwei Maßnahmen aus Ersatzzahlungen (Projektträger: Pollichia e. V. bzw. Rhein-Pfalz-Kreis) ca. 23 Hektar an Flächen in den Gemarkungen Bad Dürkheim und Erpolzheim bzw. 5 Hektar in der Gemarkung Birkenheide zu Gunsten des Naturschutzes zu erwerben. Danach wird es möglich sein die Flächennutzung zu extensivieren (angepasstes Mahdregime und/oder Beweidung), um Glatthafer-, Stromtal- und Feuchtwiesen zu erhalten und zu entwickeln und damit Lebensraum für streng geschützte Arten, wie z. B. den Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder den Wachtelkönig zu schaffen.
Auf zwei Flurstücken im LSG "Pfälzische Rheinauen", welche sich im Eigentum des Rhein-Pfalz-Kreises befinden, plant der Landkreis eine langfristige extensive Nutzung durch Beweidung zu etablieren, um artenreiche Stromtalwiesen mit einem begleitenden Hartholz-Auwald zu entwickeln. Um die Beweidung durchzuführen, werden mit Mitteln aus Ersatzzahlung die Flächen hergerichtet sowie die notwendige Infrastruktur geschaffen. Um eine sichere Beweidung zu ermöglichen, sollen die sich in dem Wäldchen befindlichen baulichen Altlasten – eine Jagdhütte sowie Reste einer alten Zaunanlage – entfernt werden. Darüber hinaus soll zur Ermöglichung der Beweidung ein zweizügiger elektrischer Festzaun mit Torelementen installiert werden. Der Zaun soll die Weidetiere einkoppeln, das unerwünschte Befahren und Begehen des leicht zugänglichen Geländes sowie das illegale Ablagern von Müll verhindern.
Mit dem Projekt „Grünland-Restitution in der Eisbachaue“ wird der Erwerb von ca. 0,6 Hektar ackerbaulich intensiv genutzten Grundstücken und damit verbunden eine Umwandlung in artenreiches Grünland ermöglicht. Mittels Mahdgutübertragung werden in der ehemals grünlandreichen Aue des Eisbachs (Landschaftsschutzgebiet), durch die NABU-Ortsgruppe Worms-Wonnegau, weitere artenreichen Wiesen des FFH-Lebensraumtyps Flachland-Mähwiese (Glatthaferwiesen) geschaffen. Der örtliche Biotopverbund sowie die Vernetzung mit bestehenden Kompensationsflächen und geschützten Biotopen wird dadurch nachhaltig gestärkt.
Auf fünf Flurstücken entlang der Queichaue bei Landau-Godramstein und Arzheim sollen Maßnahmen zur Wiederherstellung bzw. Verbesserung von Teichbiotopen unternommen werden. Insgesamt acht Teiche bzw. Tümpel sollen (teilweise) entschlammt werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Daneben werden sich ausbreitende Gehölze, davon insb. Weidengebüsch, stark zurückgeschnitten, um einzelne Kopfweiden zu sanieren und weitere zu entwickeln sowie den Nährstoffeintrag in die Teiche durch Laubstreu zu reduzieren und die Schilfröhrichtvegetation zu erhalten und zu fördern. Zusätzlich werden als Kleinstrukturen Lesesteinhaufen auf den Flächen angelegt bzw. in Stand gesetzt. Die geplanten Maßnahmen tragen zur Erfüllung der Ziele des Natura2000-Bewirtschaftungsplans „Biosphärenreservat Pfälzer Wald“ bei, denn zur Wiederherstellung des Lebensraums der Leitarten Kammmolch und Gelbbauchunke in ihren ehemaligen Vorkommensbereichen der Queichaue sind im Plan die Anlage und/oder Sanierung von Gewässern ausgewiesen.
Nordwestlich von Mainz-Ebersheim werden auf Grundstücken der Stadt Mainz Teilflächen als Luzerne-, Blüh-, und Ernteverzichtsstreifen angelegt, entwickelt und unterhalten. Ergänzt werden die Maßnahmen durch die Herstellung und Etablierung einer extensiven Wiese mit Streuobst. Naturschutzfachliche Ziele der Maßnahmen sind die Schaffung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere des Offenlandes und Halboffenlandes sowie die Ergänzung und Verbesserung bestehender Vernetzungsstrukturen von Biotopen. Einhergehend mit den Maßnahmen wird das Landschaftsbild belebt und der Boden- und Wasserhaushalt entlastet.
Im Naturschutzgebiet „Hangflächen um den Heidesheimer Weg“ und Vogelschutzgebiet „Dünen- und Sandgebiet Ingelheim“ werden Flächen erworben und Pflege- sowie Entwicklungsmaßnahmen zur Stabilisierung von Lebensräumen wertgebender Arten umgesetzt. Dabei sollen je nach Standort Gehölzflächen entwickelt und in Teilen offener Bereiche Flächenstrukturen optimiert werden, um ideale Voraussetzungen für die Entwicklung prioritärer Lebensraumtypen (trockene, sandreiche Sandrasen, subpannonische Steppen-Trockenrasen und Übergänge zu sarmatischen Kiefernwäldern) und potentieller Brut- und Nahrungshabitate zur Förderung von Heidelerche, Neuntöter und Wiedehopf zu schaffen. Ziel ist es innerhalb des Projektgebiets zu einer Vervollständigung eines Mosaiks aus locker baum- und strauchbestandenen, grasigen und krautigen Brachflächen sowie kurzgrasigen Flächen beizutragen.
Im Süden des FFH-Gebiets „Dürkheimer Bruch“ liegt das Naturdenkmal „Teiche im Bruch“. Dieses besteht im östlichen Teil aus brachgefallenen Feuchtwiesen, die aktuell der Verbuschung unterliegen, sowie im westlichen und südlichen Teil aus ehemaligen und wasserführenden Teichen sowie Weidengebüsch. Durch Flächenerwerb im Rahmen des Projekts soll ein Teil des Naturdenkmals für Naturschutzmaßnahmen gesichert werden. So wird die östliche Wiesenfläche gemäht werden, um die Verbuschung zurückzudrängen. Außerdem soll das Weidengebüsch so zurückgeschnitten werden, dass einerseits große Weidenbäume erhalten bleiben, andererseits aber die Teiche wieder ausreichend freigestellt werden, um mehr Besonnung zu ermöglichen. Ein Teil der Gehölze wird als Totholzhaufen auf der Fläche verbleiben. In Phase II des Projekts werden diese Maßnahmen regelmäßig bzw. bei Bedarf wiederholt, damit sich der Charakter des Feuchtgebiets mit Feuchtwiesen, Röhricht und Gebüschen wieder einstellt. Diese Aufwertungsmaßnahmen werden insbesondere Amphibien und Reptilien zu Gute kommen. Knoblauch- und Wechselkröte sowie die Barrenringelnatter stehen hier im Fokus.