Staatsministerin Anne Spiegel informiert sich über Eh da-Flächen

Am Samstag, den 30.01.2021, besuchte Staatsministerin Anne Spiegel (Ministerium für UEEF) Landrat Manfred Schnur. Der Landrat erläuterte das Ersatzzahlungsprojekt des Landkreises Cochem-Zell zur „Vernetzung von Schutzgebieten durch Eh da-Flächen“ zur ökologischen Aufwertung durch die Erhöhung der Artenvielfalt und Optimierung von Standorten der Flachland-Mähwiesen, Trockenrasen und Borstgrasrasen.

„Das Projekt hat aufgrund seiner Flächengröße eine Leuchtturmfunktion in der Region“, so Staatsministerin Anne Spiegel. „Es kann zur Inspiration beitragen, um weitere Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung eigener Flächen umzusetzen. Mein herzlicher Dank gilt Landrat Manfred Schnur, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung sowie den beteiligten Verbandsgemeinden für das gezeigte Engagement für den Artenschutz!“

Nach einer Geodatenanalyse wurde eine Vielzahl von naturschutzfachlichen Maßnahmen ausgearbeitet. Eine Vernetzung zwischen vorhandenen Schutzgebieten und Biotopen im Kreis soll ermöglicht werden. 

Innerhalb der Schutzgebiete (FFH, VSG, LSG, Biotoptypen des § 30 BNatSchG) sowie über die Schutzgebietsgrenzen hinaus, soll im Bereich des Pommerbachtals und des Brohlbachtals die Biodiversität durch Vernetzung und Aufwertung von Biotopen sowie durch die Errichtung von Korridoren und Trittsteinen nachhaltig verbessert und gefördert werden. Hierzu sollen die „Eh da-Flächen“ in den kommenden 15 Jahren aufgewertet werden und somit neue Lebensräume entstehen. 

Die hierfür vorgesehenen Maßnahmen umfassen im Einzelnen u.a. die Anlage von Blühstreifen, -flächen und -hecken, Staffelmahd, Schafbeweidung, Aushagerung/extensive Grünlandnutzung, Pflege der vorhandenen Obstgehölze und Ergänzung/Freihaltung und Schaffung offener Bodenbereiche sowie die Anlage blütenreicher Waldsäume. Auf einzelnen Flächen werden auch Kombinationen dieser Einzelmaßnahmen realisiert.

Nach der Abstimmung der Flächenkulisse zwischen der Kreisverwaltung, den Gemeinden bzw. Flächeneigentümern kann anschließend die Maßnahmenumsetzung beginnen. Die Aufwertung und Optimierung eigener Flächen soll auch durch die Verzahnung der Maßnahmen mit entsprechenden Umweltbildungsangeboten des Landkreises erreicht werden.

 

Kurz zum Hintergrund - Ersatzzahlung

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) verwaltet für das Land Rheinland-Pfalz die Einnahmen aus ersatzzahlungspflichtigen Eingriffen in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild. Diese Gelder entstehen bei Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung im Rahmen der Zulassung von unvermeidbaren Eingriffen (z. B. Windenergievorhaben, Funkmasterrichtungen, Brückenbauwerken). Die Mittel stehen, Verfügbarkeit vorausgesetzt, auf Antrag zweckgebunden zur Durchführung und langfristigen Sicherung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege den Naturschutzbehörden und anderen öffentlichen und privaten Maßnahmenträgern (Verbandsgemeinden/Ortsgemeinden, Träger von Naturparken, Stiftungen, Verbände, Vereinigungen und Unternehmen etc.) zur Verfügung.

Kurz zum Hintergrund - Eh da

„Eh da-Flächen sind "eh da". Diese saloppe Formulierung will ausdrücken, dass diese Flächen "sowieso" vorhanden sind. Die Idee dahinter ist: Flächen ohne erkennbare wirtschaftliche Nutzung im Siedlungsraum oder in der freien Landschaft sollen für die Förderung der Biodiversität verfügbar gemacht werden“ [RLP AgroScience GmbH, www.eh-da-flaechen.de/index.php/eh-da-flaechen/was-sind-eh-da-flaechen, 30.01.2021].