Neue „Wanderschäferei“ in Cochem-Zell gestartet

Seit April diesen Jahres zieht ein Wanderschäfer im Rahmen eines Pilotprojektes der SNU und der Kreisverwaltung Cochem-Zell mit seiner Schafherde durch den Landkreis. Ziel des Projektes ist die Offenhaltung und Vernetzung von Biotopflächen.

Schafwanderung für die Biodiversität
Ziehende Schafherden sind von großer Bedeutung für den Naturschutz und die Landschaftspflege sowie die Erhaltung von wertvollen Kulturlandschaften und der Artenvielfalt. Aus diesem Grund hat die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) gemeinsam mit dem Landkreis Cochem-Zell und dessen Biotopbetreuerin Fr. Dr. Lehr sowie der Unterstützung vieler Beteiligter ein Konzept für die Etablierung einer Wanderschäferei im Landkreis Cochem-Zell entwickelt.

Schafe als Landschaftsgestalter
Das 3-jährige Pilotprojekt, welches zum 1. April gestartet ist, hat sich zur Aufgabe gemacht zahlreiche Flächen im Kreis durch die Beweidung offen zu halten. Regelmäßig weidende Schafe verhindern die stets weiter voranschreitende Verbuschung, indem sie bestimmte Pflanzen immer wieder verbeißen, wo sonst mehrjährige Sträucher und Bäume immer weiter wachsen würden. Die Bewirtschaftung dieser Flächen ist für den Fortbestand einer Vielzahl von seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten unerlässlich. Der selektive Verbiss der Schafe und der Nährstofftransport durch diese Wirtschaftsweise begünstigen die Artenvielfalt von Flora und Fauna.

Die Wanderschäferei - von einer Weide zur nächsten
Der Wanderschäfer zieht nun mit seinen 250 Schafen durch den Kreis. Die Tiere werden tagsüber meist gehütet und über Nacht in mobilen Weidezaunnetzen gehalten. Durch den ständigen Umtrieb der Schafe ist die Belastung der Weidestandorte sehr gering und es kommen keine dauerhaften Umzäunungen zum Einsatz. Beweidet werden hauptsächlich ungenutzte Flächen, Naturschutz- sowie Grenzertragsflächen, Flächen der Biotopbetreuung, Ausgleichs- und Ersatzflächen sowie Landes- und Kommunalflächen. Gefördert wird das Projekt durch die SNU. Im Rahmen des Projekts wird ebenfalls ein Weidekonzept erarbeitet sowie die Übertragbarkeit auf andere Naturräume geprüft. Im weiteren Verlauf des Projektes sollen auch Exkursionen zu einzelnen Weideflächen angeboten werden, die Termine hierzu werden frühzeitig veröffentlicht.