Auf der Suche nach den Feldhamstern

Zahlreiche Helferinnen und Helfer unterstützen die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bei der Kartierung der Feldhamster rund um Mainz.

Mit Beginn der Getreideernte stehen rund 70 Helfer*innen in den Startlöchern für die Suche nach den Feldhamstern. Gemeinsam mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz werden sie in den nächsten Wochen auf abgeernteten Feldern nach den markanten Bauen der Feldhamster Ausschau halten. Dank des großen Interesses können so voraussichtlich mehrere Hundert Hektarn abgesucht werden!

Die Kartierung ist Teil des bundesweiten Projekts Feldhamsterland, das den Schutz der vom Aussterben bedrohten Baumeister zum Ziel hat. Im Frühjahr und Sommer werden die Hamsterbaue erfasst. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die Planung von Schutzmaßnahmen und liefern darüber hinaus wichtige Informationen über die Populationsentwicklung der Feldhamster. Beide Bausteine gehen Hand in Hand: wenn die Verbreitung der Art gut dokumentiert ist, können gemeinsam mit der Landwirtschaft effektive Schutzmaßnahmen gezielt geplant und umgesetzt werden.

Besonders nach der Getreideernte fehlt den Feldhamstern Deckung und lagerfähige Nahrung. Deshalb lassen Landwirte im Rahmen des Projekts nach der Ernte z.B. Stoppelstreifen stehen, die den Hamstern Schutz vor Fressfeinden bieten, oder belassen Getreidestreifen auf dem Acker, damit die Hamster ausreichend Nahrung für ihre Vorratskammern finden können.

Mit seinem an die Landwirtschaft angepassten Lebensstil war der Feldhamster einst eine weit verbreitete Art der Ackerflur, die aufgrund der großen Bestände als Ernteschädling bekämpft wurde. Noch bis in die 1960iger Jahre gab es für jedes Feldhamsterfell eine Prämie. Heute ist der Feldhamster eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten Deutschlands. Aktuell sind in Rheinland-Pfalz nur noch Feldhamstervorkommen zwischen Mainz, Alzey und Worms bekannt. Ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen würden die Bestände weiter abnehmen.

Feldhamster sind etwa so groß wie Meerschweinchen, haben ein gelblich-braunes Rückenfell, schwarzes Bauchfell und einen kurzen Schwanz.

Die Baue der Feldhamster können sich neben dem Vorkommen auf landwirtschaftlichen Flächen auch beispielsweise in Gärten, in der Nähe von Getreidelagern oder in Kleingartenanlagen befinden.

Ist Ihnen in Ihrem Garten oder auf einem Spaziergang schon einmal ein Feldhamster begegnet oder haben Sie große Löcher ohne Erdhügel mit einem Durchmesser von etwa 6-8 cm in ihrem Garten gefunden? Eventuell liegt die Fläche mit dem Fund auch in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen? Dann könnte es sich um einen Hamsterbau handeln! Die Meldungen können online über die Projektseite www.snu.rlp.de/de/projekte/feldhamster oder per Post über die Meldekarte des Flyers „Feldhamster gesucht“ übermittelt werden.

Bitte suchen Sie selbst nicht nach Feldhamstern auf landwirtschaftlichen Flächen, nähern Sie sich nicht den Hamstern oder stören sie. Der Hinweis auf eine Sichtung hilft schon einen großen Schritt weiter. Wenn Sie auch Interesse haben, die Kartierungen der Feldhamsterbaue zu unterstützen, können Sie sich bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz melden.

Weitere Informationen zum Projekt in Rheinland-Pfalz, zu Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten sowie hilfreiche Tipps für die Feldhamstersuche finden Sie unter:

www.snu.rlp.de/de/projekte/feldhamster

www.artenfinder.rlp.de/projekte