Wiederansiedlung der Luchse im Pfälzerwald von UN-Dekade ausgezeichnet

Das LIFE-Projekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wurde von der Fachjury der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet: Das Projekt trage vorbildlich zur Vermittlung der biologischen Vielfalt und zum langfristigen Erhalt des Luchses in Europa bei.

Die Wiederansiedlung der Luchse in Rheinland-Pfalz ist ein Gewinn für unsere Artenvielfalt im Land. Denn das Pinselohr, das vor seiner Ausrottung hier einst heimisch war, kommt in Europa nur in wenigen Gebieten vor. "Das nachhaltig bewirtschaftete und weitläufige Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet der bedrohten Tierart Schutz und einen großzügigen Lebensraum“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Übergabe der Urkunde der UN Dekade für Biologische Vielfalt.

„Für das Engagement der Stiftung Natur und Umwelt, die gemeinsam mit dem Landesjagdverband, Nutztierhaltern, Umweltverbänden und Kommunen die Wiederansiedlung der Luchse geplant und vorbereitet hat, möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, so die Ministerin weiter.

Mit der Rückkehr der Luchse in den Pfälzerwald erhöht sich die Biologische Vielfalt. Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Rückkehr eines Spitzenprädators ist auch die Wiederherstellung einer ursprünglichen Artengemeinschaft und ihrer evolutiven Wechselwirkungen zwischen Räuber und Beute. Während der noch laufenden Wiederansiedlung haben aktuell acht Luchse ihr Revier im Pfälzerwald. Im Jahr 2017 wurde mit zwei Luchsjungen bereits der erste Nachwuchs dokumentiert.

Das Projekt beinhaltet neben der eigentlichen Freilassung von 20 Luchsen unter anderem Abstimmungsprozesse mit den beteiligten Interessensgruppen, z.B. Jagd, Nutztierhaltung, Forst, Naturschutz und Tourismus und wird begleitet durch eine breit angelegte Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.

Die verschiedenen Interessen der Akteure, sowohl auf deutscher wie auf französischer Seite des grenzüberschreitenden Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen, beteiligen sich an einem begleitenden Kommunikationsprozess – dem sogenannten Luchs-Parlament. Gemeinsam erarbeitete fachliche Grundlagen und eine untereinander abgestimmte Vorgehensweise tragen zum Erhalt und zur Steigerung der Akzeptanz bei. Die charismatische Ausstrahlung des Luchses und sein Vorkommen als Sinnbild für große Waldgebiete und flächigen Biotopverbund, soll zudem genutzt werden, um für die biologische Vielfalt im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat zu werben.