Verstärkung für das Luchs-Wiederansiedlungsprojekt

Für die Wiederansiedlung im Pfälzerwald sollen im Dezember 2017 zwei weitere Luchse umgesiedelt werden. Am kommenden Freitag ist geplant eine Luchsin aus den slowakischen Karpaten in die Pfalz freizulassen, in der folgenden Woche soll ein Tier aus der Schweiz folgen.

„Wir freuen uns, dass wir im Dezember zwei junge Weibchen für unser Projekt bekommen“, so Jochen Krebühl, „damit besteht die Chance, dass sich die Tiere an der kommenden Ranz – der Paarungszeit der Luchse – beteiligen. Wir hoffen, dass sie sich gut einleben!“.


Dem ersten Nachwuchs aus dem Wiederansiedlungsprojekt, den jungen Männchen Filou und Palu, geht es augenscheinlich weiterhin gut. Auf Fotofallen-Bilder, die der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) im November gelangen, sind die beiden gemeinsam mit ihrer Mutter Kaja zu sehen. Das GPS-Sendehalsband ihrer Mutter hat inzwischen erwartungsgemäß den Dienst eingestellt. Über ihr individuelles Fleckenmuster können die Luchse aber auch in Zukunft identifiziert werden.
Die beiden Kuder werden sich mit Beginn der Ranzzeit, wenn die Mutter sie verlässt, ein eigenes Revier suchen. Die erste Zeit bleiben die Jungtiere oft erst noch im Gebiet der Mutter und beginnen dann mit der Erkundung von potentiellen eigenen Revieren. Dieses sogenannte Dispersal kann sehr unterschiedlich verlaufen. Mitunter wird ein Revier in direkter Nähe etabliert, es können aber auch größere Strecken auf der Suche nach einem geeigneten Streifgebiet zurückgelegt werden. Nach dem Verlassen der vertrauten Umgebung und ohne Mutter sind die subadulten Tiere gefordert eigene Beute zu schlagen. Manche Tiere können in dieser Zeit geschwächt sein. Unter http://www.luchs-rlp.de ist ein, speziell für Tierhalter, Informationsfaltblatt im Bereich „Nutztiere & Luchs“ zu finden.