Umweltministerin besucht Naturschutzflächen bei Bad Dürkheim

Höfken: „Artenschutz braucht Engagement und fundiertes Fachwissen“

Umweltministerin würdigt das langjährige Engagement der Pollichia e.V. auf diesen Flächen. SNU fördert seit den 90iger Jahren Flächensicherung in mehr als 60 Einzelförderungen.

Umweltministerin Ulrike Höfken machte sich am Dienstagnachmittag ein Bild von einzelnen Flächen im Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal bei Bad Dürkheim, das seit den neunziger Jahren unter Schutz steht und seither stark von der ehrenamtlichen Pflege der Pollichia – Verein für Naturforschung und Landespflege e.V. profitiert. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterstützt dieses Engagement mit der Förderung von Flächenankäufen zur Sicherung für den Natur- und Artenschutz. Insgesamt wurden Flächenankäufe im Naturschutzgebiet Felsenberg Berntal und Haardtrand – in der Rüstgewann in den vergangenen 25 Jahren mit ca. 85.000 Euro gefördert.

Aufgrund der Realerbteilung in der Pfalz sind die Flächen klein und parzelliert. Ziel ist es, eine zusammenhängende Naturschutzfläche zu schaffen. Das Gebiet ist frei zugänglich, zu den Pflegemaßnahmen der Ehrenamtlichen gehört unter anderem auch die Reparatur von Fußgängerbrücken.

400 Obstbäume in 224 Sorten gepflanzt. Zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt werden vorrangig artenreiche, magere Wiesen und Weinbergsmauern gesichert und gepflegt, verwahrloste Wingerte entbuscht und alte Obstbaumsorten erhalten. So wurden von der Apfelsorte „gelbe Schafsnase“ über die Sommerapothekerbirne bis hin zur Dürkheimer Prachtmandel rund 400 Obstbäume in 224 unterschiedlichen Sorten gepflanzt. „Ich freue mich, dass durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher der Pollichia hier charakteristische Bewohner von Streuobstwiesen heimisch werden konnten, etwa Zaunammer und Wendehals. Auch einige Orchideen blühen nun wieder hier. Dazu gehört nicht nur viel Zeit, sondern auch ein fundiertes Fachwissen“, bedankt sich Höfken stellvertretend bei Pollichia-Präsidenten Dr. Michael Ochse. „Der Erhalt alter Obstbaumsorten leistet auch einen wichtigen Beitrag für die regionale Wertschöpfung gesunder Lebensmittel“, so Höfken.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin begrüßte die Erstellung eines Förderantrags für ein Projekt zum Aufbau von „Arten-Kenner-Seminaren“. Ein mehrstufiges Kursangebot soll in seiner Pilotphase über drei Jahre von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert werden. Ziel der Seminare ist es, fundierte Artenkenntnisse zu vermitteln. So werde man die Naturschutz-Arbeit in der Region weiter voranbringen.

„Die aktuelle Corona-Situation zeigt, dass wir Menschen gesundheitlich vom Artenschutz profitieren. Denn die Zerstörung von Ökosystemen führt dazu, dass sich Krankheiten leichter von Tieren auf Menschen übertragen. Artenschutz ist somit auch Gesundheitsschutz. Das gilt nicht nur fernab in tropischen Wäldern, sondern auch hier vor Ort“, so Höfken.

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