Freiwillige engagieren sich für den Feldhamster

Vom 7. bis 20. Juli 2019 ist das Bergwaldprojekt e.V. mit insgesamt über 30 ehrenamtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum ersten Mal für das Projekt Feldhamsterland in Rheinland-Pfalz im Einsatz.

Unter der Anleitung von Philipp Fritz und Katja Fuchs vom Bergwaldprojekt e.V. sowie unter der Regie von Julia Burkei und Anne Schröer, Regionalkoordinatorinnen für Rheinland-Pfalz im Verbundprojekt „Feldhamsterland“, werden die Freiwilligen auf landwirtschaftlichen Flächen nach Feldhamsterbauen suchen. Daneben wird das Projekt auch bei der Sammlung von Haarproben für genetische Analysen unterstützt. Ziele der Einsatzwochen sind eine Wissenserweiterung über das Vorkommen der Feldhamster vor Ort und die Sensibilisierung für eine nachhaltige Lebensweise über die Projektwochen hinaus.

Neben der praktischen Arbeit ist in beiden Wochen jeweils ein Exkursionsnachmittag in einem Partnerbetrieb Naturschutz des Landes Rheinland-Pfalz vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen näher zu beleuchten und deren Bedeutung und Zusammenhänge besser verständlich zu machen. Die Gruppe zeltet auf dem Jugendzeltplatz Wildpark und wird von einem Koch regional, saisonal, vegetarisch und biologisch verpflegt.

Julia Burkei von der Stiftung Natur und Umwelt über den Einsatz: „Die tatkräftige Beteiligung so vieler Freiwilliger ist eine sehr wichtige Unterstützung für unser Projekt! Die Kartierung von Hamsterbauen findet in einem engen Zeitfenster zwischen Ernte und der Neubestellung der Felder statt und ist echte Fleißarbeit. Wir laufen dabei in Reihen über landwirtschaftliche Flächen, um ja keinen Bau zu verpassen. Nur wenn bekannt ist, in welchen Bereichen der bedrohte Feldhamster noch vorkommt, können gemeinsam mit Landbewirtschaftern Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.“

Katja Fuchs vom Bergwaldprojekt e.V. ergänzt: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen in den beiden Wochen viel über die bedrohte Art Feldhamster und leisten einen persönlichen Beitrag zu dessen Erhalt. Indem sich die Ehrenamtlichen für ihre Umgebung engagieren, entwickeln sie oftmals neue Beziehungen zur Natur. Die freudvollen Erfahrungen aus den Projektwochen bestärken die Teilnehmenden darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Sie tragen somit zum gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.“

Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen--Wochen mit jährlich ca. 2.500 Teilnehmenden. 2019 finden 117 Projektwochen an 51 verschiedenen Standorten statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. Anmeldungen zu den Projektwochen unter bergwaldprojekt.de.

Projekt Feldhamsterland

In Kooperation mit der Deutschen Wildtier Stiftung, der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V., dem Senckenberg Forschungsinstitut und dem Landschaftspflegeverband  Mittelthüringen“ e.V. führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz das Verbundprojekt „Feldhamsterland- Landwirtschaft und Ehrenamt arbeiten gemeinsam für eine Zukunft des bedrohten Feldhamsters“ in Rheinland-Pfalz durch.

Das 5-jährige Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.

In den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen weitere Maßnahmen den Schutz der Feldhamster ermöglichen. Hierfür soll zunächst das Wissen um das Vorkommen von Feldhamstern erweitert werden, in dem u.a. gemeinsam mit Ehrenamtlichen Kartierungen durchgeführt werden. Mit landwirtschaftlichen Betrieben werden Schutzmaßnahmen für den Feldhamster auf den Äckern durchgeführt, die Nahrung und Deckung während der aktiven Phase der Feldhamster zwischen April und Oktober bieten. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.