Ein Leporello für die Zauneidechse

Am 14. August ist der „Welttag der Eidechse“ – ein passender Anlass der Zauneidechse (Lacerta agilis) etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich ist sie das amtierende Reptil des Jahres...

Genauer gesagt wurde die Zauneidechse bereits 2020 zum Reptil des Jahres gekürt. Durch die Corona Pandemie konnten jedoch geplante Veranstaltungen zur Zauneidechse nicht stattfinden. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) beschlossen, dass die Zauneidechse auch 2021 Reptil des Jahres bleibt.
Anlässlich dieser ehrenvollen Verlängerung des Titels gibt es von der SNU zwei tolle Aktionen, um die Zauneidechse zu würdigen:
Zum einen ruft das Projekt ArtenFinder RLP dazu auf, Sichtungen der flinken Eidechsen in dem Bürgerwissenschaftsportal unter www.artenfinder.rlp.de einzutragen.
Zum anderen bietet die SNU ein Leporello „Zauneidechse“ für Kinder an, das von der Stiftung-Naturschutz Berlin entworfen und durch die SNU für Rheinland-Pfalz angepasst wurde. Das 10-seitige Leporello eignet sich für Kinder von 8 bis 11 Jahren. Die Leser werden von einer gezeichneten Fliege durch die Seiten begleitet und mit Spielen, Experimenten und Rätseln wird viel Wissen über Zauneidechsen vermittelt. Zum Abschluss kann eine Zauneidechse aus den Seiten gebastelt werden.
Die Zauneidechse ist nach den beiden Smaragdeidechsenarten, die drittgrößte Art in Deutschland. Sie kann eine Gesamtlänge von 25 cm erreichen. Beide Geschlechter der Zauneidechse haben eine braune Grundfarbe und oft helle Rückenstreifen sowie Augenflecken an den Flanken. Die Männchen haben vor allem während der Paarungszeit zwischen Ende April und Anfang Juli leuchtend grüne Flanken und eine grüne Kehle. Es gibt aber auch andere Farbvarianten, wie „Schwärzlinge“, stellenweise blaue oder rotrückige und fast zeichnungslose Tiere.
Die Zauneidechse ist in der Roten Liste Deutschlands auf der sogenannten Vorwarnliste gemeldet und gilt daher als streng geschützt. Gefährdet ist die Art besonders durch fehlende Habitate und durch die Fragmentierung ihres Lebensraums durch den Straßenverkehr. Die Tiere benötigen strukturreiche Gebiete mit verschiedenen Bereichen wie offenen Stellen mit lockerem Boden, zum Sonnen und für die Eiablage, sowie dicht bewachsenen Bereichen, die Deckung vor Fressfeinden bieten. Totholz, Steinhaufen und sandige Bereiche werden ebenfalls gerne besiedelt. Da die Zauneidechse im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgelistet wird, ist es zudem verboten, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören.
Eidechsen sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, sie haben keine konstante Körpertemperatur, wie zum Beispiel Säugetiere, sondern sind von der Außentemperatur abhängig. Darum sind Eidechsen in den Morgenstunden oft noch sehr träge und müssen sich erst in der Sonne aufwärmen. Dabei lassen sich die Tiere besonders gut beobachten.
Eidechsen haben viele Fressfeinde wie Greifvögel, Marder, Füchse oder auch Katzen. Um dem Beutegreifer dennoch zu entkommen, können viele Eidechsen bei Gefahr ihren Schwanz an einer vorgesehenen Sollbruchstelle abwerfen. Der Fressfeind wird dann von dem noch zuckenden Schwanz abgelenkt und die Eidechse kann entkommen. Der Schwanz ist in etwa zwei Monaten wieder nachgewachsen. Diese Fähigkeit, Körperteile selbst abzustoßen, nennt man Autotomie.
Das Wort Eidechse wird in Deutschland als Sammelbegriff verwendet und umfasst fünf in Deutschland vorkommenden Arten. Diese gehören in die Familie der „Echten Echsen“, mit wissenschaftlichem Namen Lacertidae genannt. Neben der Zauneidechse gehören auch die Mauereidechse, die Waldeidechse sowie die Westliche und Östliche Smaragdeidechse zu den Echten Eidechsen.

Wenn Sie eine Zauneidechse gesehen haben melden Sie diese doch im ArtenFinder RLP unter
www.artenfinder.rlp.de  oder in der ArtenFinder-App https://artenfinder.rlp.de/app

Hier können Sie auch jede beliebige andere Art melden und weitere Informationen bekommen.

Das Entdeckerello „Zauneidechse“ kann unter
kontakt(at)snu.rlp.de bestellt werden.